Was werden wir als Männer Gottes betreffs der Aufgabe, das Wort Gottes zu predigen, erkennen und verwirklichen müssen?

1. Es gibt auf Erden keine Stellung so hoch, wie das Predigen der Botschaft Gottes.

Da gibt es auf Erden hohe Stellungen, z. B. Staatsbeamter, Premier, Präsident, König. Diese Menschen tragen für ihr Amt, Land und Leute eine hohe Verantwortung. Ihre Entscheidungen können ihre Nation heben oder ins Unglück stürzen. In der Hand des Predigers ist eine viel größere Verantwortung, die schreckliche Verantwortung für das Schicksal des menschlichen Geistes, beides, für Zeit und Ewigkeit. Dir ist die Aufgabe übertragen, für der Menschen Hoffen, Glückseligkeit und ewiges Leben Vorsorge zu treffen.

Denke darüber ernstlich nach und bereite dich dementsprechend vor zu predigen.

2. Die größte Verpflichtung im Weltall ist die deine.

Das Wort Pauli an einen jungen Prediger schon lange zurück hat auch heute noch Kraft und ruft uns zu: „Ich beschwöre dich vor dem Angesicht Gottes …“ (2.Tim. 4,1; Menge Übersetzung).

a. Als Diener des Wortes Gottes stehen wir allezeit unter Gottes Auge; das allsehende Auge des Allmächtigen ist über uns. Das stellt uns unter göttliche Verpflichtung und Gewissenhaftigkeit vor ihm. Das ist Verpflichtung von oben.

b. Die Verpflichtung nach außen: „Ich bin ein Schuldner der Griechen und der Ungriechen, der Weisen und der Unweisen“ (Röm. 1,14).

Das war die Schuld, von der Paulus redete. Er war verpflichtet zu predigen und fühlte darum auch denen zu Rom zu dienen. Gott gebe, dass wir den Ruf von außen hier hören und ihm die Antwort geben durch Gottes Wort. Jesus hörte ihn und ging und suchte das Verlorene. So soll es auch unsere Aufgabe sein: zu tun, wie Jesus getan hat.

c. Die innere Verpflichtung oder Gebundenheit: „Denn dass ich das Evangelium predige, darf ich mich nicht rühmen; denn ich muss es tun. Und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte!“ (1.Kor. 9,16).

Für den Apostel war es innere Verpflichtung. Sie wird durch den Heiligen Geist gewirkt. Der Mann Gottes, der seine Bibel liest, wird darin den Ruf Gottes an die Menschheit vernehmen. Doch braucht Gott seinen Mann, um den Ruf Gottes an die Menschheit weiterzugeben. Er hat Gottes Liebe kundzutun und zur Vergebung zu leiten. Der Prediger ist das Werkzeug gerade für diesen Zweck.

3. Die größte Verdammnis der Hölle trifft die, die das heilige Vertrauen missbrauchen.

Liebe Brüder, unterwinde sich nicht jedermann, Lehrer zu sein, und wisset, dass wir desto mehr Urteil empfangen werden“ (Jak. 3,1).

Der Knecht aber, der seines Herrn Willen weiß und hat sich nicht bereitet, auch nicht nach seinem Willen getan, der wird viel Streiche leiden müssen“ (Luk. 12,47).

Wenn es Maßstäbe für die Hölle gibt, so wird die größte Qual und Pein für diejenigen vorbehalten sein, die durch Nachlässigkeit, Lust zu anderen Dingen oder durch Unwissenheit ihren Dienst verderben.

Lieber Predigerbruder, es gibt verschiedene Wege, auf denen man das heilige Vertrauen missbrauchen kann. Hier sind einige:

a. Missbrauch der Zeit.

Ist unsere Zeit Gott geweiht? Sollte es so sein, dann gehört sie für den Dienst des Herrn. Dieses ist doch unsere Aufgabe. Ich glaube, dass alle Zeit, die ein Prediger verbraucht, letzten Endes angewandt werden muss für die Vorbereitung oder Durchführung der Predigt des Worts des Lebens. Wieviel Zeit verschwendest du? Wer es zu einer Gewohnheit werden lässt, sündigt!

b. Missbrauch des Zweckes.

Worin besteht der wirkliche Zweck eines wahren Dieners Gottes? Es kann nur ein Zweck sein – die Absicht, die Christus verfolgte, den Vater im Himmel zu verherrlichen. Jedoch wieviele Prediger verherrlichen sich, ihre Gelehrsamkeit, ihre Familie oder ihre menschlichen Vorzüge, wenn sie vor der Versammlung stehen.

Möge Gott uns von solcher Absicht freihalten. O dass das Wort Christi für uns wirklich das wäre, was es aussagt: „Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir“ (Mt. 16,24).

c. Missbrauch der Botschaft durch Verdrehung.

Lies sorgfältig Mt. 23,13-28 und lass die Bedeutung des Wortes tief in dein innerstes Herz sinken. Bitte beachte, Jesus spricht hier von Menschen gleich dir und mir: die Gottes Volk lehrten, sein Wort studiert hatten und als die geistlichen Führer jener Zeit anerkannt waren. Doch höre, was Jesus von ihnen sagte: Kinder der Hölle (V. 15), verblendete Leiter (V. 16), Narren (V. 17), Blinde (V. 19), Heuchler (V. 23), voller Heuchelei und Untugend (V. 28).

Ist es möglich, dass ein Prediger auch ein „Kind der Hölle“ wird und durch seine Belehrung mehr „Kinder der Hölle“ macht? Ist es möglich, dass er blind werden kann, ein Blindenleiter und dazu ein Narr und Heuchler? – Sicherlich! Wenn er die Botschaft Gottes verdreht, ihr durch sein Leben widerspricht und zu der göttlichen Botschaft manches dazutut! Die Pharisäer z. B. erkannten Gottes Gebote an, dennoch fühlten sie, zu den Geboten ihre Aufsätze hinzuzufügen. Sie wollten damit Gott helfen und machten ihre Aufsätze gleich mit dem Worte Gottes. Darum verdammt Christus sie. Ihre Lehren und ihr Leben standen im Widerspruch mit Gott.