Die Möglichkeiten der göttlichen Aufgabe sollten wir kennen und verwirklichen

1. Die Möglichkeit, Gott zu gefallen. 

Wenn ein Mann seine Frau liebt, wird er irgend etwas tun um ihr zu gefallen. Wenn er den Eindruck sehen kann, den eine Überraschung auslöst, den Glanz der Augen, die Wertschätzung und die Wonne – das genügt ihn anzuspornen, für sie das Äußerste zu tun. So steht es auch, wenn wir Gott wirklich lieben. Dann sind wir bereit, für ihn das Beste zu tun, um ihm zu gefallen. Das bereitet wahre Freude. Wenn wir nachsinnen, was er an und für uns getan hat in dem „Geliebten“, dann müssen wir ihn lieben! Bemühst du dich nun mit ganzem Herzen, ihm in dieser Art und Weise zu gefallen? Lasst uns unser Herz hierauf prüfen.

2. Die Möglichkeit, das Leben und Schicksal von Frauen und Männern zu gestalten oder formen.

Ein Sprichwort sagt: „Wie der Mensch in seinem Herzen denkt, so ist er.“ Wir merken uns: Was der Mensch über Gott denkt, über Christus, die Erlösung, Freude, Hoffnung und den Himmel, hängt vielfach ab von dem, was du in deinem Predigen darüber sagst. „O“, sagst du, „sie haben die Bibel, lass sie die lesen und studieren, was sie auch hören mögen.“ – Wir haben jedoch die traurige Tatsache ins Auge zu fassen, dass die Leute unser Wort, als von einer Autorität gesagt, annehmen und darum die Bibel nicht lesen.

3. Wenn sie aber die Bibel lesen und in der Schrift suchen, dass sie wirklich finden, was wir gepredigt haben und was Gott gesagt hat.

Entweder werden die Herzen der Zuhörer erfüllt mit einer beschwingten Hoffnung oder mit einer leeren Theologie – dafür aber werden wir größtenteils verantwortlich gehalten werden.

Gesetzt den Fall, da wären Gefangene zum Tode verurteilt und du hättest die Möglichkeit, ihr Leben zu retten – was würdest du tun? Doch denke, sooft du dich erhebst zum Predigen, stehst du vor den Gefangenen in Sünde. Ihr ewiges Schicksal wird bestimmt durch das, was du ihnen sagst und wie du es sagst.

Verantwortung? Verantwortung? Denke darüber nach!

4. Die Möglichkeit, sich in Gleichheit mit dem Herrn zu bringen.

Gewöhnung: Der Mensch kann sich an alles gewöhnen, auch ans Predigen. Er gewöhnt sich an die Dinge des Heils und sie bilden für ihn keinen Reiz mehr.

Illustration: Die Leute in den Bergen sehen die Schönheit nicht mehr so wie der, welcher sie zum ersten mal sieht und überwältigt wird von ihrer Majestät und Schönheit.

Können wir uns so an die göttlichen Dinge gewöhnen, dass sie uns nicht mehr begeistern? Spricht Gottes Liebe und Gnade im Wort uns nicht mehr an? Lässt es uns unberührt? Das Wunder Gottes in der Gnade durch Christo Jesu sollte uns größer und größer werden. Dieses aber kann nur sein, wenn wir mit Gott im Gebet verweilen, innigen Umgang pflegen und jeder Gleichgültigkeit entgegentreten.

Das sind unsere Möglichkeiten und unsere Aufgaben in dieser Welt.