Gott dienen ganz umsonst

Ich möchte heute einen Gedanken an jeden wahren Christen richten und uns alle fragen: Bist du bereit, Gott umsonst zu dienen – dienen ohne irgendeine Gegenleistung? Ja, Gott dienen, auch wenn du leiden musst, verlassen bist und auf deine Warum-Fragen keine Antwort bekommst?

Wir nehmen als Textwort Hiob 1:9: „Der Satan antwortete dem Herrn und sprach: Meinst du, dass Hiob umsonst Gott fürchtet?“ Diese Worte redet Satan und flüstert sie auch heute Menschen noch ein; und manche klagen, dass es sich nicht lohne, Gott zu dienen. Ja, auch sie sagen:

„Es ist umsonst, dass wir ein frommes Leben führen!“

Unser Text entstammt aus der Anklage des Satans, darin er Hiob vor dem Allmächtigen verleumdet und beschuldigt: „Gott, du bist betrogen. Hiob liebt dich eigentlich gar nicht. Hiob dient dir nur, weil du ihn so segnest. Du bewahrst sein Haus, schenkst ihm Reichtum und Gaben.“ „Strecke jedoch nur einmal deine Hand aus und taste alles an, was er hat, ob er dir nicht ins Angesicht flucht“ (Hiob 1:11; Elbf. Übers.).

Für viele hat das Buch Hiob den Hauptgedanken: „Die Leiden Hiobs!“ Für mich aber trägt dieses Buch den Titel:

„Gott dienen ganz umsonst!“

In 41. Kapitel des Buches Hiob (Kapitel 42. ist die Wendung) wird uns gezeigt, dass Gott Menschen hat, denen er alles wegnehmen lässt, die alles verlieren – und dennoch dienen sie Gott, klammern sich an ihn und halten auch in den schwersten Proben stand.

Ein jeder kann Gott dienen und ihn preisen, wenn alles gut geht. Wenn alles nach Wunsch läuft, ruft man „Lobe den Herrn, meine Seele!“ Wenn sich Besitz und Reichtum mehren, die Familie gesund ist und die Sonne so lacht, dann kann man zeugen und danken. Aber Gott dienen ganz umsonst, wo alles verkehrt zu gehen scheint? Auch da loben?!

Ich möchte den Gedanken: „Gott dienen ganz umsonst“ in drei Unterteilungen darlegen:

  1. Gott dienen, wenn wir in Leiden hineingetaucht werden und den Leidenskelch bis zum Rand gefüllt trinken müssen.

  2. Gott dienen, wenn wir alle Freunde verlieren und ganz alleine stehen müssen, und keiner uns mehr beisteht.

  3. Gott dienen, wenn Gott schweigt, stille ist und nicht mehr antwortet.

Oft wird gepredigt: Bekehre dich, dann wird es dir gut gehen; alle Schwierigkeiten schwinden und alles wird besser gehen. Und dann dient man dem lieben Gott, wenn er uns auf Rosen gehen lässt, Reichtum, Ehre und Glanz schenkt. Aber ändert sich die Lage, kommt mal der Wind von vorne, dann ist Gott schlecht und ungerecht, und man fragt: Wie kann ein gütiger Gott so etwas zulassen?