Es ist ein Unterschied zwischen einer gesalbten und einer nicht gesalbten Predigt

1. Beide Predigten mögen sich inhaltlich ähnlich sein und dennoch einen Unterschied aufweisen.

a. Mein Erlebnis, als ich zum ersten Mal in eine Lagerversammlung der Gemeinde Gottes kam. Was mir da auffiel, war ein „Etwas“ in den Predigten, was ich bis dahin in keiner Versammlung entdeckt hatte. Es beeindruckte mich sehr stark. Heimgekehrt, versuchte mein Prediger mich auch zu befriedigen und predigte über des Christen Kampf und die Waffenrüstung nach Eph. 6. Obgleich es eine gute Botschaft war, ließ sie mich leer. Warum? Ich wusste es nicht. Heute jedoch weiß ich: Es fehlte die Salbung!

b. Die Predigt ohne die Salbung bleibt leeres Wort. Sie gleicht einem Feld voller Ähren, da man glaubt, viel zu ernten, doch sind die Ähren taub. Es gibt eine Menge Stroh und einen Haufen Spreu; wir aber wollen doch die goldenen Körner. Leider fehlen sie!

2. Die Salbung, nicht der Inhalt, gibt der Predigt den Wert.

a. Sie ist das Salz in der Predigt. Hast du schon zu Tische gesessen und gesagt: „Darf ich um etwas Salz bitten?“ Die Suppe, oder auch der Braten hatten genügend Fleisch und alle anderen Zutaten. Dennoch fehlte der Geschmack. Es war alles zu flau, zu fade. Das beste Essen schmeckt nicht ohne Salz; es muss dabei sein.

b. Die Predigt bleibt ohne die Salbung fade. Wenngleich sie sehr exakt ausgearbeitet wurde und inhaltlich nichts verkehrt ist, schmeckt sie dennoch nicht wie sie sollte. Es können viele und gute Worte sein und trotzdem inhaltslos. Der innere Mensch braucht mehr als nur einen Ohrenschmaus er braucht die Salbung!

c. Die Salbung muss somit das göttliche Element in der Predigt sein. In einer Predigt arbeiten Gott und Mensch zusammen. Wie? Durch die Gabe. Das göttliche Element in der Predigt ist die Salbung. Erst so wird eine Predigt zur Botschaft Gottes an Menschen. Das ist die rechte Wortverkündigung. Sie dringt tiefer als nur bis zum Kopf.

3. Entschuldigung derer, die ohne Salbung predigen: „Nicht jeder Prediger spricht jeden an.“

a. Was meint es: „Nicht jeder Prediger spricht jeden an“? Es meint eine innere Anerkennung oder Ablehnung und hängt ganz ab von dem, was der Zuhörer erwartet. Einem oberflächlichen Menschen wird eine ernste Predigt nicht zusagen, und einem ernsten, gottesfürchtigen nicht eine oberflächliche Predigt. So gesehen stimmt der Ausspruch.

b. Die Predigt des Stephanus, sie ging den Zuhörern durchs Herz, aber sie töteten den Prediger. So hatte seine Predigt eine besondere Wirkung. Wenn schon die Predigt nicht den Sünder anspricht, so sollte sie doch das Herz der Kinder Gottes ansprechen. Wenn es nicht der Fall ist, was dann?

Illustration: Br. Riggle erzählte von einem Prediger, der sehr trocken predigte. Er musste einmal einen anderen Prediger vertreten. Die Gemeinde aber hatte Feuer, und siehe, eines Tages war er am Ende und sah sein Zukurzkommen. Bald war er erfüllt mit dem göttlichen Element und alles wurde besser, auch die Predigt.

​​​​​​​c. Hier liegt oft eine Schuld aufseiten des Predigers. Die Seelen können nicht mit Worten und Wissen abgefüttert werden, sondern allein durch das Wort, das aus dem Munde Gottes kommt - dem lebendigen Worte Gottes.

Ergebnis: Der innere Mensch braucht nicht nur eine Predigt, sondern das Wort aus Gottes Munde. Brüder, wir brauchen zur Wortverkündigung die Salbung!

Wir fragen nochmals: Warum sind bei vielen Predigern die Predigten so leer, warum so ohne Salbung?