Die Schwere des Wächteramtes

Was macht das Wächteramt so schwer?

1. Der Prediger ist ein einsamer Mann.

Er kann keine besonderen Lieblinge haben, denn das gibt einen Riss in der Gemeinde. Das muss verhütet werden.

Er muss gegen Gruppenbildung sein. Die Gruppen sind ein Übel, das üble Folgen zeitigt.

2. Viele sehen die Warnung als eine Störung oder als Hemmnis in ihrem Treiben.

Man glaubt nicht und ärgert sich und kämpft dagegen und widerstrebt. So gesehen, wird der Prediger zum Spielverderber.

3. Das Neue reizt mehr als das, was man in früheren Tagen empfangen hat.

Da können wir den Kampf Pauli sehen, wie er sich mit den Galatern abmüht:

a. Wer hat euch bezaubert?“ (3,1)

b. „Meine lieben Kinder, die ich abermals mit Ängsten gebäre -ich bin irre an euch“ (4,19-20).

c. „Bin ich denn damit euer Feind geworden, dass ich euch die Wahrheit vorhalte?“ (4,19-20)

4. Mancher Prediger erfüllt seine Pflicht als Wächter mit Seufzen.

Gehorchet euren Lehrern und folget ihnen; denn sie wachen über eure Seelen, als die da Rechenschaft dafür geben sollen; auf dass sie das mit Freuden tun und nicht mit Seufzen; denn das ist euch nicht gut“ (Hebr. 13,17).

Wie wenig wird in unseren Tagen darauf geachtet, und der Prediger weint und fleht für das Wohl seiner Schutzbefohlenen. Sie aber achten nicht darauf und gehen ihren Weg. Das presst Seufzer aus, und es wird den Leuten zum Schaden; sie lassen sich in ihrem Weg nicht mehr aufhalten und – gehen verloren.

Schluss

Mann Gottes, der du als Wächter berufen bist, stehe und sei nicht feige, und werde auch nicht mutlos! Es werden doch noch einige sein, die die Warnung annehmen. Deshalb erfülle deine Pflicht, warne weiter; du errettest andere und dich selbst.