Das 6. und 7. Buch Mose

Ebenso schlimm wie diese »Sieben Himmelsriegel« ist das sogenannte »6. und 7. Buch Mose«, von dem schon die Rede war. Es hat mit Mose gar nichts zu tun. Es ist eine List des Feindes, unter diesem Namen dies Zauberbuch in die Hände von unkundigen Leuten zu schmuggeln, die nicht wissen, was sie tun.
In einem Brief aus Pommern heißt es: »Ich war noch Schulkind, als der Sorgengeist in das Herz meiner Mutter einzog, so daß sie schwermütig wurde. Damals wußte ich nichts von Jesu Blutskraft; ich glaubte, nur Entlastung von den Sorgen könnte helfen. Wir hatten im Hause das 6. und 7. Buch Mose. Ich las viel darin. Auf einzelnes kann ich mich nicht mehr besinnen. Aber eins steht mir noch brennend vor der Seele: Ich schrieb eine - in fremder Sprache angegebene Formel ab, und zwar mit meinem Blut. Diese Schrift legte ich des Nachts unter den Kopf. Auf diese Weise sollte ich die glückbringende Nummer der Lotterie träumen. Auch schrieben wir aus diesem Buch einen Spruch aus Wachs, der wurde meiner Mutter um den Hals gehängt. Dadurch sollte sie gesund werden. Mehrmals unternahm sie Selbstmordversuche. - Sie starb in diesem traurigen Zustand.«
In einem anderen Brief heißt es: »Als ich im Kriege war, hat meine Frau ihren Sohn, der an »Rose« erkrankt war, durch ein Zauberweib besprechen lassen. Früher war meine Frau auch erweckt, ja, sie gab sogar an, bekehrt zu sein; aber seit dem Besprechen ist sie im Glauben ganz zurückgegangen und mit dem Sohn feindlich gegen die Gläubigen geworden. Gegen mich, ihren Mann, hat sie jetzt einen Haß und sucht mich überall schlecht zu machen. Früher besuchte sie auch die Gemeinschaftsstunde; aber jetzt hat sie dem Prediger beim letzten Besuch in unserm Hause die Tür gewiesen und gesagt, er solle machen, daß er hinauskomme.«
Hier wird schon etwas deutlich von den traurigen Folgen, von denen noch mehr zu sagen sein wird. Ich muß aber noch dabei verweilen, wie man es macht. Ich denke, auf diese Weise wird es jedem klar, der sich schon mit diesen Dingen eingelassen hat oder der davon hört, daß es sich um Kräfte der Finsternis handelt. Denn nach diesen Berichten und Zeugnissen kann doch niemand mehr denken, es handle sich um etwas Harmloses oder gar um Göttliches und Biblisches.
Ein junger Mann, der nervenkrank aus dem Krieg heimgekommen war, bekam den Rat, an drei Feiertagen nacheinander einen Zwetschgenbaum anzufassen und dabei einen Zauberspruch zu sprechen.
»Als Kind hat meine Mutter mir in guter Meinung, um mir zu helfen, Herzgespann und manches mehr besprechen lassen«, heißt es in einem Brief aus Sachsen. Das ist eine Sache, die öfter wiederkehrt, »Herzgespann« besprechen zu lassen.
Aus einem Dorf in Pommern wird geschrieben: »Zaubereisünden bringen auf manche einen Bann. Es gibt in dieser Beziehung hier schauerliche Dinge. Besprechen ist häufig vorgekommen. Man fährt zum Schwarzkünstler oder holt ihn hierher. Man kann wohl sagen, daß das ganze Dorf sich unter einem Bann befindet.«
Wenn man diese Zeugnisse und Berichte liest, dann meine ich, wir bekommen einen tiefen Eindruck davon, daß es sich hier um eine Offenbarung der Macht Satans handelt. Freilich gibt es auch angesichts dieser furchtbaren Tatsachen immer noch Leute, die so denken, wie es in einem anderen Brief ausgesprochen ist:
»Eins kann ich gar nicht begreifen, daß Sie es als eine so große Sünde ansehen, wenn Leute sich besprechen lassen. Ich muß leider sagen, daß es hier sehr Mode ist, aber die allerwenigsten Leute wissen, daß es Sünde sein soll. Ich halte gar nichts vom Kartenlegen und von der Zauberei, aber zum Besprechen bin ich früher auch gewesen. Es sind doch meistens alte, gute (?) Leute, welche das tun. Sie verlangen auch nichts dafür, man gibt freiwillig, soviel man will. Ich habe gedacht, es steht doch auch in der Bibel: "Sie werden die Hände auflegen und sie werden gesund werden". »Es gibt doch viele Fälle, wo der Arzt die Krankheit nicht fand, und nach dreimaligem Besprechen wurde es besser.«
Ob die Schreiberin dieses Briefes und alle, die ähnlicher Meinung sind wie sie, nach diesen Zeugnissen auch noch denken, es sei doch eigentlich nichts anderes als das biblische Handauflegen? Nach diesen Zeugnissen ist es einleuchtend, daß es sich hier um Mächte der Finsternis handelt, die man zum Dienst heranzieht, um dadurch ihrer Macht zu verfallen und unter ihren Bann zu geraten?
Wer es auch nach diesen Zeugnissen noch nicht glaubt, daß »Besprechen« und »Brauchen« Zaubereisünde ist, dem wird es hoffentlich klar werden, wenn ich zeige - auch aus Zeugnissen und Briefen -, was das Besprechen für unheimliche Folgen hat.