Im Tal

Wenn die Abendlüfte ziehen

Durch das waldumkränzte Tal,

Hör ich leise Melodien

Ahnend klingen überall.

 

Von der Tanne ernstem Wipfel,

Von des Bächleins Silberwell,

Von der Berge sonn’gem Gipfel,

Von dem tief verborgnen Quell.

 

Lieder sind es ohne Worte,

Ihren Inhalt fass ich kaum,

Tönen wie aus fernem Orte,

Aus der Kindheit goldnem Traum.

 

Stimmen sind es, die mich rufen,

Die mich locken, die mich ziehn

Zu des Gottesthrones Stufen,

Zu dem Heilandsherzen hin.

 

Boten sind’s vom Vaterhause,

Die da klopfen an mein Herz,

Und ihr flüsterndes Gesause

Mahnet leise: Heimatwärts!

 

Klinget fort, ihr sanften Lieder,

In dem waldumkränzten Tal!

Ruft die Wandrer immer wieder

Zu des Himmels Freudensaal!