Führungen

Einst sah ich im sonnigen Süden

Den Himmel in strahlendem Blau,

Es senkte sich ohne Ermüden

Der Glanz über Felder und Au.

Doch weh! All das Leuchten und Glühen,

Es ward zum verheerenden Brand;

Welk mussten die Pflänzlein verblühen,

Rings starrte nur Wüstensand.

 

Und fern in dem kühleren Norden,

Da stand einst ein blühendes Beet.

Wie ist es so öd nun geworden!

Kein Blümchen, kein Halm mehr da steht:

Sieh! Rings sind gewachsen die Schatten,

Kein Strahl dringt mehr herzu,

Drum musste das Leben ermatten

Und sinken in düstere Ruh.

 

Drum preis ich das heil’ge Walten

Des Herrn, der mein Leben regiert:

Wie hat er so treu mich gehalten,

So weislich und gut mich geführt!

Bald ließ seine Sonne er scheinen,

Bald sandte er Sturmwind und Nacht.

So hat er durch Jauchzen und Weinen

Mich selig hindurchgebracht.

 

Ja, Vater! In deinen Händen

Mein Herze voll Zuversicht ruht.

Dein Werk wollst du gnädig vollenden;

Du weißt, was mir heilsam und gut.

Gib Sonnenschein, Herr, und gib Regen,

Nur halt mich in gnädiger Zucht,

Und gib, dass durch göttlichen Segen

Mein Gärtlein dir bringe Frucht.