An des Vaters Hand

Wir wandelten vergnügt im Abendschein,

Mein kleines Kind und ich.

Manch fröhlich Wort

Ward ausgetauscht.

Noch musste hier und dort

Ein holdes Blümchen schnell gepflücket sein.

 

Doch unversehns brach dunkle Nacht herein.

Das Kind ward immer stiller, schmiegt sich dicht

An meine Seite nach der

Kleinen Weis

– Halb furchtsam, halb beherzt – und flüstert leis:

„Gib mir nur deine Hand, dann bangt mir nicht!“

 

Wie warm hab ich das Händchen da gepresst,

Wie hielt ich es, wie hielt es mich so fest!

Aus meines Kindes Brust wich Sorg und Graus

Und fröhlich eilte es mit mir nach Haus.

 

Ich aber hob die Augen himmelwärts

Zu dem, der durch den Heiland Jesus Christ

Wahrhaftig auch mein lieber Vater ist;

Dem ich darf kindlich klagen jeden Schmerz.

O Vater, sieh, beklommen ist mein Herz.

 

Es dunkelt um mich her.

Der Sonne Licht Entweicht.

Ich sehe kaum den nächsten Schritt,

Doch gläubig lall ich meines Kindes Bitt:

„Gib mir nur deine Hand, dann bangt mir nicht!“

 

O lass mich fühlen deine teure Näh.

Herr, wähle du die Wege, die ich geh;

Ja, führ an deiner Hand mich ein und aus,

So eil ich still und froh mit dir nach Haus!