Neun wunderbare Erfahrungen der Hilfe Gottes

1) 1.Samuel 19,1-7
Eines Tages forderte Saul seine Söhne und Knechte auf, David umzubringen. David war misstrauisch gegen Saul, aber nicht gegen Sauls Söhne und Knechte. Das hätte schnell Davids Ende werden können, aber Gott gebrauchte Jonathan, der ja ein Sohn Sauls war, um das zu verhindern. Denn einerseits warnte Jonathan David und andererseits machte er seinem Vater das Unrecht seines Hasses klar. Er tat das so eindringlich, dass Saul sogar einen Schwur ablegte, dass David nicht sterben solle. 
Hier gebrauchte Gott Jonathan und seine Fürsprache, um David zu bewahren. 
2) 1.Samuel 19,8-10
Sauls Schwur hielt leider nicht besonders lange. Kaum hörte Saul wieder etwas von Davids militärischen Erfolgen, kam der alte Neid wieder hoch und der Schwur war vergessen. Als David in der Nähe Sauls auf der Harfe spielte und nichts Böses ahnte, schleuderte Saul plötzlich sein Speer nach David. Gott bewahrte David, dass er nicht getroffen wurde und fliehen konnte.
Gott rettete David, indem er ihm in der richtigen Sekunde besonders wachsame Sinne gab.
3) 1.Samuel 19,11-12
Anschließend ließ Saul das Haus Davids in der Nacht umzingeln, um ihn am nächsten Morgen zu töten. David ahnte nichts von der Gefahr, in der er schwebte. Aber Gott fügte es so, dass Davids Frau Wind davon bekam. Sie warnte David eindringlich und zeigte ihm den einzigen Fluchtweg. So konnte David dem sicheren Tod entkommen.
Gott rettete David hier durch die Warnung und das Eingreifen seiner Frau. 
4) 1.Samuel 19,18-24
David musste jetzt endgültig fliehen, es half alles nichts mehr. Er floh aber nicht irgendwohin, sondern zu Samuel. Diesen Fluchtweg Davids können wir sehr gut verstehen, wenn wir uns in die gejagte Seele Davids hineindenken. Denn mit wem hätte David sich jetzt besser aussprechen können, als gerade mit diesem besonderen Mann Gottes? War es doch auch gerade Samuel gewesen, der nicht nur ein gesegneter Diener des Herrn war, sondern David auch auf den Befehl Gottes hin zum König gesalbt hatte.
Saul erfährt von Davids Flucht zu Samuel und schickt Soldaten los, um ihn dort zu fangen. Aber egal, wie viele Männer Saul auch losschickte, der Geist Gottes kam auf sie alle, so dass sie alle anfingen zu weissagen und davon abließen, David gefangen zu nehmen. Wieder wurde David durch ein Wunder Gottes gerettet. Diesmal aber weder durch einen Menschen noch durch Davids Verhalten, sondern allein durch ein direktes Eingreifen des Heiligen Geistes.
5) 1.Samuel 22,1-2
David flüchtete weiter bis zu einer Höhle in Adullam. Seine Familie folgte ihm und weitere 400 Mann, die zu ihm hielten. Seine Kämpferschar wuchs im Laufe der Zeit sogar noch weiter an. Das war einerseits gut, immerhin war er nicht mehr allein. Andererseits wurden für ihn die Fragen immer drängender: «Was soll ich tun? Wo soll ich bleiben? Wo sollen wir bleiben?» Dennoch war es eine Hilfe, denn es war jetzt nicht mehr so einfach für Saul, David zu fangen.
Gott half David durch eine Zufluchtsstätte und durch willkommene Verstärkung. 
6) 1.Samuel 23,1-14
Es fällt auf, dass David eine selige Gewohnheit entwickelt hatte, um sicher zu gehen, dass er den Willen Gottes tat. Er wollte unbedingt in den Wegen Gottes bleiben und er wusste auch, wie er das erreichen konnte. In allen seinen Unternehmungen fragte er den Herrn. David hatte gelernt, dass alle gute und richtige Wegweisung nur von Gott ausgehen konnte, darum fragte er gewissenhaft den Herrn nach seinem Weg und seinem Willen. Das tat er in allen Lagen und genau dieses Verhalten rettete ihn selbst aus den unmöglichsten Situationen.
Als David die Stadt Kehila gerettet hatte und sich dort aufhielt, hätte Saul ihn leicht einschließen und fangen können. Daraus wurde aber nichts, denn David fragte den Herrn, wie er sich weiter verhalten solle. Und Gott machte David klar, dass er so schnell wie möglich die Stadt Kehila verlassen müsse. David hielt sich daran und deswegen kam Saul wieder zu spät. Wieder hatte Gott David nicht in Sauls Hand gegeben.
Durch die Stille vor Gott, das aufrichtige Fragen nach dem Willen Gottes und das bedingungslose Eingehen auf Gottes Willen fand David Bewahrung und Rettung.
7) 1.Samuel 23,19-28
Etwas später hielt David sich in der Gegend der Wüste Siph auf. Leider verrieten die Einwohner dieser Gegend David, so dass Saul ihm nachjagte und ihn sogar stellen konnte. Davids Heer versuchte zwar, auf einem Gebirge Saul abzuhängen, aber der Plan ging nicht auf. Saul hatte den Berg schon umstellt und David saß in der Falle. Kurz bevor die Falle zuschnappen konnte, kam ein Bote zu Saul und teilte ihm mit, dass die Philister in das Land eingefallen waren und er sich sofort diesen Feinden Israels zuwenden müsse. Saul erkannte, dass ihm wirklich nichts anderes übrigblieb, obwohl er noch nie in seinem Leben David so sicher in der Falle gehabt hatte. Aber die Philister waren Israels ärgste Feinde und sie waren jetzt noch wichtiger als David.
Es lehrt uns viel über die Allmacht Gottes, dass Gott David nicht nur in allerletzter Minute rettete, sondern auch noch ausgerechnet durch die unmöglichsten Werkzeuge. 
8) 1.Samuel 24
David war zwar vorerst wieder gerettet, aber er konnte natürlich in der Wüste Siph nicht länger bleiben. So zog er mit seinen Männern weiter nach Engedi, in die Gegend des Toten Meeres. Aber auch dort dauerte seine Ruhe nicht lange. Als Saul von den Philistern zurückkehrte, verfolgte er David mit 3000 Mann bis nach Engedi. Während der Verfolgung versteckte sich David mit seinen Männern in einer Höhle. Nichtsahnend kam der mordlüsterne Saul dabei ganz allein ausgerechnet in diese Höhle, um hier ungestört seine Notdurft zu verrichten. Gott führte ihn ausgerechnet in diese Höhle hinein. Davids Männer drängten David, Saul jetzt umzubringen, aber David lehnte das ab. Einerseits konnte er es mit seinem Gewissen nicht vereinbaren, den gesalbten König Israels umzubringen. Andererseits hatte er den festen Glauben, dass Gott seine Verheißung wahrmachen würde, und zwar durch sein Eingreifen und nicht durch Davids Schwert und schon gar nicht durch Sünde. So widerstand David dem Drängen seiner Männer und schonte Saul. Er schlich sich nur an ihn heran und schnitt ihm ein Stück von seinem Kleid ab zum Nachweis, dass er ihn hätte töten können. 
Als Saul dann die Höhle verließ, lief David ihm hinterher, rief ihm nach, zeigte ihm das Stück Stoff und erklärte ihm, was gerade eigentlich passiert war. David machte ihm nochmals seine eigene Schuldlosigkeit und seine reinen Absichten klar. Saul, so schlecht er auch war, fühlte sich getroffen und war erschüttert. Wo gibt es denn so etwas, dass jemand seinen ärgsten Feind friedlich seinen Weg ziehen lässt, zumal David Saul nicht nur in sehr peinlicher, sondern auch in höchst wehrloser Lage in der Höhle vorgefunden hatte? Das Bewusstsein seiner eigenen Schlechtigkeit und Verworfenheit muss Saul beim Anblick Davids durch Mark und Bein gegangen sein. Und auch die klare Gewissheit, dass David von Gott erwählt war. Gott war einfach sichtbar mit David, es hatte keinen Zweck, ihn zu verfolgen. Unter diesem Eindruck zog Saul wieder weg und ließ David in Ruhe. 
Gott hatte David wieder gerettet. Diesmal durch eine unglaublich wunderbare Fügung, die Saul einfach erschüttern musste. 
9) 1.Samuel 26
Aber Saul war aber mittlerweile in seiner Beziehung zu Gott so tief abgestürzt, dass ihn kein Reden Gottes mehr wirklich erreichte. Selbst die erschütterndste Einsicht war kaum von Dauer. Eine Zeit später zog Saul wieder los, um David zu töten. Und wieder scheiterte Saul dabei. Gott ließ es David gelingen, nachts in das Lager Sauls einzudringen. Er schlich sich zusammen mit einem anderen Kämpfer zu Saul hin. Wieder drängte ihn dieser Kämpfer, jetzt Saul umzubringen. Wieder lehnte David ab, einfach weil er sich ganz sicher war, dass Gott sein Wort wahrmachen würde und dass er, David, nichts anderes zu tun brauchte, als auf Gottes Zeit zu warten. Tief gläubig lehnte er den Griff zur sündhaften Selbsthilfe ab. Er nahm Saul Speer, schlich sich damit aus dem Lager und rief dann Saul und seinen Männern aus weiter Entfernung zu. Er zeigte ihnen den Speer Sauls und beteuert nochmals seine Unschuld. 
Wieder war Saul tief erschüttert, er bekannte sogar seine Sünde und versprach, David nie wieder Leid anzutun. Saul brachte sogar zum Ausdruck, dass ihm völlig klar sei, dass David letztlich doch König werden wird. So zog Saul wieder ab und ließ David in Frieden. 
Wieder hatte Gott David gerettet, diesmal durch eine erstaunliche Pflichtvergessenheit der Wachen Sauls.

Wenn wir jetzt zurückschauen, stellen wir fest, dass Gott David nicht nur sehr oft half, sondern auch auf sehr vielfältige Weise. Die Mittel Gottes zur Rettung Davids waren höchst unterschiedlich. Wenn Gott immer nur einen Weg gehabt hätte, etwa nur durch den Königssohn Jonathan, dann hätte dies Davids Glauben leicht anfechten können. Was wenn Jonathan irgendwann nicht zur Stelle ist? Stattdessen erfuhr David die Hilfe Gottes auf sehr verschiedene Art und Weise: Durch freundlich gesonnene Menschen, die Gott gebrauchte; durch das direkte Eingreifen des Heiligen Geistes; dadurch, dass Gott Davids Aufmerksamkeit im richtigen Augenblick auf die richtige Stelle lenkte; selbst durch die größten Feinde Israels, die in letzter Minute auf den Plan traten; durch Gottes Wegweisung in der Stille vor ihm; durch die unwahrscheinlichsten Fügungen und selbst durch erstaunliche Nachlässigkeiten in Sauls Heer. 
Nicht nur das, auch der Zeitpunkt der Hilfe Gottes war oft sehr unterschiedlich: Manchmal in letzter Sekunde, ein anderes Mal deutlich weniger knapp, aber in jedem Fall immer rechtzeitig.
Die Vielfalt der gnädigen Führungen in Davids Leben erinnert uns sehr stark an den ersten und vierten Vers des bekannten Liedes von Paul Gerhard «Befiehl du deine Wege»:
«Befiehl du deine Wege
und was dein Herze kränkt
der allertreusten Pflege
des, der den Himmel lenkt.
Der Wolken Luft und Winden
gibt Wege, Lauf und Bahn
der wird auch Wege finden,
da dein Fuß gehen kann
Weg hast du allerwegen,
an Mitteln fehlt dir's nicht;
dein Tun ist lauter Segen,
dein Gang ist lauter Licht.
Dein Werk kann niemand hindern,
dein Arbeit darf nicht ruhn,
wenn du, was deinen Kindern
ersprießlich ist, willst tun».

Wir haben insgesamt neun Situationen betrachtet, in denen Gott David bewahrt hatte, entsprechend der Verheißung, die er ihm gegeben hatte. Neun Situationen, in denen David durch seinen Glauben Gott ehrte und in denen er Gottes Treue und Wahrhaftigkeit erfahren hatte. Das war noch längst nicht alles, was David mit Gott bereits erleben durfte, aber doch ein guter Ausschnitt davon. 
David hatte sich in allen diesen Situationen glaubensvoll auf Gott verlassen und gewissenhaft nach Gottes Weg gefragt. Sein Glaube wurde von Mal zu Mal reicher an Erfahrung und an Tiefgang. Der Glaube an den treuen Gott war praktisch sein Lebensstil geworden. So weit, so gut.