Zum Dienste tauglich

Frei nach dem Englischen

Es waren meine Hände voll

Von güldner Schätze Glanz;

Manch Kleinod, edler Liebe Zoll,

Erfüllt’ mein Leben ganz.

Da kam mein König unsichtbar,

Berührte meine Hand;

Und alles, was mir köstlich war,

Sank vor ihm in den Sand.

Er sprach: „Nur leere Hand allein

Kann mir zum Dienste tauglich sein“.

 

Es waren meine Hände oft

Von Erdenstaub bedeckt;

Mein Tun, von dem ich Heil erhofft,

War elend und befleckt.

Mein König, der sein Blut vergoss,

Berührte meine Hand,

Und seine Heilung mich durchfloss,

Und jeder Flecken schwand.

Er sprach: „Nur reine Hand allein

Kann mir zum Dienste tauglich sein“.

 

Es waren meine Hände heiß

Vom Schaffen früh und spät,

Erregt in fieberhaftem Fleiß

Und lässig zum Gebet.

Mein sanfter König trat herzu,

Berührte meine Hand,

Und siehe, himmlisch süße Ruh

In seinem Dienst ich fand.

Er sprach: „Nur stille Hand allein

Kann mir zum Dienste tauglich sein“.

 

Es waren meine Hände stark

In selbsterwählter Kraft.

Doch ach! Des eignen Lebens Mark

Nicht Gottes Werke schafft.

Mein König kam mit Macht herbei,

Berührte meine Hand,

Und alles Eigne brach entzwei,

Sein Geist mich überwand.

Er sprach: „Nur meine Hand allein

Kann deiner Hand den Sieg verleihn“.