Treu und fromm

Ps. 101:6

Meines Königs Augen sehn

Nach den Treuen in dem Lande,

Die durch Ehre und durch Schande

Still in seinen Wegen gehen.

 

Fromme Diener hat er gern,

Die von Herzen an ihm hangen,

Deren innerstes Verlangen

Ist, zu folgen ihrem Herrn.

 

O mein König, mach mich treu,

Treu auch in den kleinsten Dingen;

Treu die Arbeit zu vollbringen,

Die du gebest stets aufs neu!

 

Treu, auch wenn kein Mensch mich sieht,

Treu im Schaun auf deine Winke;

Treu im Folgen, pünktlich, flinke,

Wenn dein treuer Geist mich zieht.

 

Lass mich sein ein frommer Knecht,

Fromm ohn’ alles eitle Gleißen.

Lass mich sein und nicht nur heißen,

Lehr mich tun, was wahr und recht!

 

Lieber Heiland, mach mich fromm,

– Was als Kind ich einst gelallet,

Herr, mit Ernst es wiederhallet, –

Dass ich in den Himmel komm!

 

Denn du sagst’s in deinem Wort,

Wunderbarlich willst du lohnen:

Selig sollen bei dir wohnen

Deine Diener hier und dort!

 

Hier – im gläubigen Vertraun,

In Gemeinschaft deines Geistes;

Dort dein heil’ger Mund verheißt es,

Im Besitzen und im Schaun.