Das Lamm lehrt uns vertrauen

„Er hat Gott vertraut!“, riefen seine Feinde (Mt. 27:43). Er vertraute bis zum Tode am Kreuz, auch im Dunkeln. Als er in den Jordan stieg und sich unter die Schuld der Menschen als Mitschuldiger stellte und als er auf dem Berg Tabor sich entschloss, den Leidenskelch zu trinken, da öffnete sich jedesmal der Himmel und das Wohlgefallen Gottes leuchtete sichtbar über ihm. Aber als er den Gehorsam und den Willen Gottes am Kreuz vollendete, da war der Himmel verschlossen und dunkel. In Gethsemane war nur ein Engel und am Kreuz war nur ein Jünger und einige Frauen, so dass die Feinde scheinbar mit Recht sagen konnten: „Seht, wie weit er es gebracht hat mit seinem Gottvertrauen!“ So kann es geschehen, dass gerade da, wo wir den Willen Gottes am vollkommensten erfüllen, Gottes Wohlgefallen sich am wenigsten sichtbar offenbart. Siehe die Geschichte Josephs, Daniels und seiner Freunde. So muss es kundwerden, ob wir nur ihn wollen oder seine Gaben. „Er hat Gott vertraut!“ O wenn wir dieses gelernt hätten! Wir wären von hunderten Befürchtungen und Sorgen frei und los. Gott – alles und ich – nichts! Was brauche ich noch? Was kann mir schaden, was kann mich beunruhigen?