„Ich vertraue dir, Herr Jesu,
Ich vertraue dir allein!“
Freudig sang ich einst die Worte
In des Glückes Sonnenschein.
Meine Seel in seine Hände
Legte ich auf alle Zeit;
Und er schenkte mir Vergebung,
Frieden, Heil und Seligkeit.
Oftmals, auch in frohen Stunden,
Trat der Feind an mich heran,
Wollte mir mein Kleinod rauben,
Flüsterte: „Dein Trost ist Wahn“.
Doch der Herr gab Sieg im Streite,
Trotz des Widersachers Spott,
Wenn ich sagte ohne Wanken:
„Ich vertraue meinem Gott“.
Aber nun? Nun kam mein Gärtner,
Kam mit herber Liebeszucht,
Reinigte die schwache Rebe,
Dass sie brächte süße Frucht.
Weinend, blutend, ganz gebrochen
Lag zu seinen Füßen ich,
Bis zum Trostwort ward die Losung:
„Dennoch traue ich auf dich!“
O mein Herr, was jetzt du tuest,
Ist mir noch nicht offenbar,
Doch im Licht des ew’gen Tages
Werd ich einst es schauen klar.
Bis dahin in dunklen Nächten
Leuchtet mir des Glaubens Stern,
Und ich singe unter Tränen:
„Ich vertraue meinem Herrn!“
Ja, in deine treuen Hände,
Die für mich durchgraben sind,
Leg ich mit gebeugtem Herzen
Heut mein heißgeliebtes Kind.
Von den Lämmlein meiner Herde
Nahmst du eins so früh von mir.
Herr, was soll ich dazu sagen?
Eins nur: „Ich vertrau es dir!“
Dir, mein Herr, du wirst es pflegen,
Herrlich wirst du es erziehn.
Oh, in deinem Lebensgarten
Muss es lieblich ja erblühn.
Und du gibst es mir einst wieder,
Wenn mein Ostermorgen graut.
Herr, ich glaub’s, und nie vergeblich
Hat ein Herze dir vertraut.
Darum soll die Losung bleiben,
Bleiben auch in Schmerz und Not:
Nimmer trau ich meinem Herzen,
Doch ich traue meinem Gott!
Trage mich in deinen Armen,
Herr, durch Nacht und Sonnenschein!
Ich vertraue dir, Herr Jesu,
Ich vertraue dir allein!