Worte aus dem Lieblingslied eines früh Vollendeten
O teures Wort, gesungen
Von Lippen, die nun stumm!
Seitdem es mir erklungen,
Vernehm ich um und um
Das Echo sanft und leise
Von jener heil’gen Weise.
„Komm“, ruft es, „komm auch du,
Fort, fort, dem Himmel zu!“
O Herz, von Leid beschweret,
Blick aufwärts treu und hell!
O Geist, von Durst verzehret,
Eil hin zum lautern Quell!
Entreiß dich deinem Harme,
Flieh in des Heilands Arme!
Sein Nahsein ist die Ruh:
Fort, fort, dem Himmel zu!
Will eitle Lust betören
Dein Herz, das Gott geweiht,
O lass dich nur nicht stören
Im Lauf zur Ewigkeit.
Es gilt die Lebenskrone,
Das Reich bei Gottes Sohne.
Brich durch den Bann im Nu:
Fort, fort, dem Himmel zu!
Fort, fort! Die Jahre eilen;
Wohl dem, der betend wacht!
Fort, fort! Als Gäste weilen
Wir hier nur übernacht!
Fort, – klingt’s wie sanft’ Geläute;
Wer weiß, ob dir sich heute
Die goldne Pfort auftu:
Fort, fort, dem Himmel zu!
O teures Wort, gesungen
Von Lippen, die nun stumm!
Seitdem es mir erklungen,
Vernehm ich um und um
Den Ruf trotz Erdgetümmel:
Fort, fort, mein Herz, zum Himmel!
Mein Heiland, zieh mich du
Fort, fort, dem Himmel zu!