Er versucht es noch mal

Mein Elend! Mein Elend!"

Wie ein Ertrinkender nach einem Strohhalm greift, in der Hoffnung, sich zu retten, so greift der arme Tiefgesunkene, der seinen Zustand erkannt hat und gewahr geworden ist, dass seine eigenen Versuche vergeblich sind, nach beinahe allem, was ihm Hilfe und wieder Genesung verspricht. Medizinische Anstalten und Quacksalber haben ihre Schlingen gelegt und ihre vielversprechenden Verheißungen, die Gesundheit wiederherzustellen, nehmen ihn leicht gefangen.

Die Zeitungen bringen die Annoncen: „Manneskraft wiederhergestellt“, „Ratschläge frei erteilt“, Buch frei versandt“ usw. Hüte dich vor so etwas! Ihre Bücher sind vergiftend, ihre Absicht nicht gut. Da du deiner Manneskraft beraubt bist, wollen sie dich auch um dein Geld berauben. Wenn du dich mit ihnen einlässt, werden sie es tun, und du bist in einer schlimmeren Lage als zuvor.

Mein Elend, mein Elend; o dass ich nie geboren wäre!“ Dies ist der Ausruf vieler, denen die Hoffnung entschwunden ist und tiefste Not und Verzweiflung wie Riesen vor ihnen auftauchen.

Horch! Lausche! Eine sanfte Stimme ruft aus der Ferne: Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid. Ich will euch erquicken. Nehmt auf euch mein Joch und lernet von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.“ Verwundert blickt der arme Verzweifelte auf. Damit kann ich doch nicht gemeint sein? Aber ich bin gewiss schwer genug mit Sünden beladen, meine Seele hat Ruhe nötig.

Aber horch! Wieder spricht dieselbe sanfte Stimme (und diesmal scheint sie näher zu sein als zuvor): „Wenn eure Sünde gleich blutrot ist, soll sie doch schneeweiß werden; wenn sie gleich ist wie Scharlach, soll sie doch wie Wolle werden.“ Diese Stimme kommt vom Himmel. Lausche, was sie weiter sagt: „Der Gottlose lasse von seinem Wege, und der Übeltäter seine Gedanken, und bekehre sich zum Herrn, so wird er sich sein erbarmen, und zu unserem Gott, denn bei ihm ist viel Vergebung.“ „Suchet den Herrn, solange er zu finden ist; rufet ihn an, solange er nahe ist.“ Lieber Leidender, du bist gemeint; der Herr redet zu dir! Ein liebreicher Erlöser streckt seine helfende Hand aus und es liegt nun an dir, sie zu ergreifen, oder nicht. Sein Wort sagt: „So wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt, und reinigt uns von aller Untugend“ (1.Joh. 1,9).

Obgleich du sozusagen in die Sünde getaucht bist, so bist du es doch, den er meint; denn er sagt, dass er gekommen sei, die Verlorenen zu retten. Wenn du einer von den Verlorenen bist, dann denke daran, dass er bereit und willig ist, deine Seele zu erlösen, dir ein reines Herz zu geben und dich fähig zu machen, ein reines Leben zu führen. Willst du nicht gerade jetzt den Versuch machen, ein neues Leben zu beginnen?