Der Gründer der Gemeinde

Der Herr hat Himmel, Erde und alles, was wir sehen, wunderbar erschaffen. Es bewegt sich alles so, wie Gott es einmal festlegte, und ändert sich nicht. Die Erde bringt von Jahr zu Jahr Gras, Pflanzen, Bäume und Früchte hervor. Die Sonne gibt ihre Wärme ab und der Mond scheint in der Nacht. Das Wasser in den Meeren gibt Lebensraum einer Menge von Lebenwesen. Auch der Mensch und das Vieh erhalten durch das Wasser ihr Leben. So hat der Herr auch den Menschen geschaffen und ihm den lebendigen Odem gegeben. Das ist eine Kraft, die den Menschen steuert, ihn immer wieder zum Guten ermahnt und ihn darin auch erhält. Und Gott sah an alles, was er machte, und es war richtig und gut.

Gott hat den Menschen nicht allein gelassen. Er verschaffte ihm eine Gehilfin, die um und mit ihm sein sollte. Dieses ist ein Bild der Gemeinschaft; denn der Herr wusste, dass es für den Menschen nicht gut sein würde allein zu sein. Weil der Mensch sich ohne Gemeinschaft nicht glücklich fühlt und er so zuschanden kommen würde und weil ihm durch das Beisammensein geholfen werden kann, hat der Herr die Gemeinschaft gegründet. Bei dem Beisammensein lernt ein Mensch an dem anderen sich selbst zu erkennen und auch mit seinem Nebenmenschen umzugehen und mitzuempfinden.

Die Gemeinschaft ist ein Geheimnis, das nur der verstehen kann, der sich im Leben in Gemeinschaft befindet. Die Gemeinschaft ist auch ein Leben aus Gott. Gott machte die Menschen so, dass sie in ihrem Innern zusammengeschmolzen werden können. Erst aus der Gemeinschaft der Kinder Gottes entsteht die große Kraft, die der Feind nicht überwältigen kann. Auch die Pforten der Hölle sind zu schwach, um ihre Mauern erschüttern zu können. So hat Gott durch den Propheten vorausgesagt: „Ich will eine feurige Mauer um mein Volk sein und will mich an ihnen herrlich beweisen“ (Sach. 2:5).

Die Gemeinde Gottes ist nicht erst jetzt gegründet worden. Der Herr hatte sie schon damals „auf den Felsen“ gegründet. Er war davon überzeugt, dass sie von nichts überwältigt werden kann. Sie kann wohl zeitweise unterdrückt und von der Außenwelt verdeckt werden, so dass man sie nicht so sieht. Aber im Innern ist sie da, innen glüht sie. Und wenn sie angegriffen wird, flammt sie auf, und die Glut Gottes greift um sich. Diese göttliche Glut ist das ewige Feuer Gottes. Es brennt nicht nur hier in diesem Leben in den Herzen der Kinder Gottes, sondern es bleibt für immer.

Weil die Gemeinschaft im Innern gegründet ist, kann sie nicht vernichtet werden. Dazu sagte der Herr Jesus, dass man nicht sagen wird, dass das Reich Gottes hier oder dort sei, sondern das es inwendig in uns oder unter uns sein wird (Lk. 17:21).

Und wenn die Gemeinde auch eine Zeit lang verschwunden zu sein scheint, taucht sie doch wieder wie ein Wunder auf! So ist es die Jahre hindurch seit Christi Erdenleben gegangen. Man versuchte sie zu zerstören, Menschen sind getötet worden. Das Werk schlief ein und der Feind der Seele glaubte, dass mit allem ein Ende sei. Aber plötzlich brach es wieder auf einer oder mehreren Stellen durch. Gottes Geist und Wirken waren wie ein lichterloher Brand, den kein Mensch löschen konnte. So war auch in Russland die Gemeinde aufs Neue entbrannt.