Vorwort des Autors

Gott baute überall, zu allen Zeiten und in allen Landen seine Gemeinde. Auch in Russland hat er dem Volk seinen Willen nicht vorenthalten. Aber auch dort hat seine Gemeinde nicht immer mit großen Menschenmengen begonnen, wie damals zu Pfingsten, sondern wie Jesus sagte: „Wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen“ (Mt. 18:20).

Wie das Feuer sich mit seiner eigenen Kraft schützt und alles Feindliche in sich verzehrt, so hat auch die Gemeinde Gottes, durch ihr Haupt Christus und unter der Leitung des Höchsten, eine Kraft sich selbst aufzubauen.

Ihre Entstehung finden wir im Neuen Testament beschrieben. Christus erwähnte zum ersten Mal die Gemeinde, nachdem Petrus bekannte: „Du bist Christus!“ Er sagte dann: „Auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeinde, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen“ (Mt. 16:18).

Dieses redete der Herr Jesus mit großer Freudigkeit, weil er sah, dass seine Jünger von dem großen Werk – der Gemeinde des lebendigen Gottes – überzeugt sein werden. Wer erst das Licht über die Gemeinde Gottes bekommen hat, möchte auch selbst ein Glied darin werden.

„Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn es ist eures Vaters Wohlgefallen, euch das Reich zu geben“ (Lk. 12:32).

Zur Zeit ist die Gemeinde Gottes einer Eiche gleich. Wenn die Eiche im Herbst ihr Laub verliert, bleiben doch die Säfte und Kräfte im Inneren und das Wachstum geht weiter. Ob das äußere Leben für ein Vierteljahr oder noch mehr aus dem Blick der Menschen verschwindet, so ist es nicht für immer weg. So ist es auch mit Gottes Gemeinde. Plötzlich taucht sie wieder auf, denn ihre Kraft ist im Innern und kommt von Gott. Gott kann sie durch aufrichtige Menschen wieder erwecken.

Tief in meinem Innern bewog mich ein Gefühl der großen Verantwortung und durch den Geist Gottes wurde ich angeregt, den auf wunderbare Weise von Gott bewirkten Aufbau und das Bestehen der Gemeinde Gottes in Russland schriftlich festzuhalten.

Wenn die Gemeinde auch äußerlich aus den Augen der Menschen verschwunden zu sein scheint, ist sie es doch nicht. So habe ich nach Möglichkeit viele Geschwister ihre Erinnerungen über das Werden und Wachsen der Gemeinde aufschreiben lassen. Die Taten Gottes sollen nicht vergessen werden!

 

Rudolf Malzon, im Jahre 1939