Pfingsten

O Heil’ger Geist, du kamst hernieder,

Ein Tröster für die Jüngerschar;

Vom Haupte strömt auf alle Glieder

Dein heil’ger Einfluss wunderbar.

 

Du bist der Hauch aus Gottes Munde,

Ein unsichtbarer, mächt’ger Wind,

Oft brausend wie zur Pfingstesstunde,

Oft stille säuselnd, rein und lind.

 

Du bist ein Feuer, das verzehret,

Das glüht und treibt und Leben schafft

Und schwache Menschenzungen lehret,

Zu zeugen freudig und mit Kraft.

 

Du bist das Wasser ew’gen Lebens,

Ein Born, der unablässig quillt.

Kein Dürstender kam je vergebens,

Sein tiefstes Sehnen ward gestillt.

 

Du bist das Öl, das Gottes Knechte

Zu ihrem heil’gen Dienste weiht,

Mit Gaben füllet ihre Rechte

Und ihren Lampen Glut verleiht.

 

Du bist der Geist der Kraft und Stärke,

Drum rufen wir vereint zu dir:

Rüst selbst uns aus zu deinem Werke!

Auf deine Macht vertrauen wir.

 

Du bist der sel’ge Geist der Liebe.

O füll uns Herz und Leben ganz,

Vertilge alle fremden Triebe

Mit deines reinen Lichtes Glanz!

 

Du bist der Geist der Zucht und Gnade.

Nimm, treuer Führer, uns in acht,

Erhalt uns auf dem rechten Pfade,

Bis du uns selig heimgebracht!