Erlösung jetzt oder nie!

Mit dieser großen Wahrheit, die ihnen tief ins Herz geprägt war, drangen die Apostel und ersten Evangelisten eilend vorwärts und brachten allen Menschen die frohe Botschaft einer freien, völligen und gegenwärtigen Erlösung. Es kann nicht geleugnet werden, dass sie alle ohne Ausnahme auf die Zukunft als auf den Tag der Auferstehung, der Belohnung der Gerechten und der Verdammnis der Gottlosen hinwiesen. Dies alles wird am letzten Tag dieses letzten Zeitalters geschehen. Sie folgten ihrem Meister, indem sie eine Erlösung in der Gegenwart und das Gericht und die Ewigkeit in der Zukunft predigten.

Petrus bezeugt: „... das Ende eures Glaubens erlangt, nämlich der Seelen Seligkeit... die ihr aus Gottes Macht durch den Glauben bewahrt werdet zum Heil, welches bereit ist, dass es offenbar werde in der letzten Zeit“ (1.Petr. 1:9.5). Und weiter schreibt er: „Es ist aber nahe gekommen das Ende aller Dinge. So seid nun besonnen und nüchtern zum Gebet“ (1.Petr. 4:7-8). Diese Worte sind so klar, dass sie kaum missverstanden werden können. Die völlige Erlösung bereitet und erhält uns in dem Stand, der in der letzten Zeit geoffenbart wurde. Dann kommt das Ende aller Dinge und damit das Ende der Zeit, das Ende unserer Vorbereitungszeit für den Himmel, das Ende der Welt und das Ende der erlösenden Herrschaft Jesu Christi.

Paulus erklärt: „Er muss herrschen, bis dass er alle Feinde unter seine Füße gelegt hat“. Als er von der Auferstehung derer, „die Christus angehören, bei seinem Wiederkommen“ schrieb, fügte er hinzu: „Danach das Ende, wenn er das Reich Gott, dem Vater, überantworten wird“ (1.Kor. 15:23-25). Christus herrscht jetzt auf dem Mittlerthron. Sobald er den Mittlerthron verlässt, hat die Welt keinen Fürsprecher, keinen Erlöser, keine Gelegenheit zur Erlösung mehr. Ja, das Ende aller Dinge ist nahe gekommen, und wer die Erlösung nicht jetzt erlangt, wird sie nie erlangen.

Doch wir wollen Petrus noch ein wenig weiter zuhören. Beachte seine laute Warnung: „So werden auch der Himmel, der jetzt ist, und die Erde durch dasselbe Wort aufge­spart für das Feuer, bewahrt auf den Tag des Gerichts und der Verdammnis der gottlosen Menschen“ (2.Petr. 3:7). Der Tag, an dem das Feuer die Erde verzehren wird, der „Tag des Gerichts und der Verdammnis der gottlosen Menschen“, ist der Tag des zweiten Kommens des Herrn. „Es wird aber der Tag des Herrn kommen wie ein Dieb in der Nacht, an welchem die Himmel zergehen werden mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze schmelzen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden verbrennen“ (V. 10). So sehen wir klar, dass das Ende aller Dinge nicht eine Erneuerung dieser Erde bedeutet, sondern ihre gänzliche Zerstörung und Aufhören ihrer Existenz. In diesem Kapitel sehen wir also, dass das Kommen Christi, der Tag des Gerichts und die völlige Zerstörung der Erde und der Werke auf ihr alle am großen und letzten Tag des Herrn stattfinden, „an welchem die Himmel vom Feuer zergehen und die Elemente vor Hitze zerschmelzen werden“ (V. 12).

Jetzt wollen wir sehen, ob den Menschen die Erlösung auch nach jenem großen und schrecklichen Tag angeboten wird. Die Schrift sah voraus, dass das zweite Kommen Christi lange ausbleiben würde und „dass in den letzten Tagen Spötter kommen werden, die nach ihren eigenen Lüsten wandeln und sagen: Wo ist die Verheißung seiner Wiederkunft?“ (V. 3-4). Darum erklärt der Herr durch den von seinem Geist erfüllten Apostel den Grund seines Wartens: „Der Herr verzieht nicht die Verheißung, wie es etliche für einen Verzug halten; sondern er hat Geduld mit uns und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde“ (V. 9). „Und die Geduld unseres Herrn achtet für euer Heil“ (V. 15).

Gewiss ist hier alles sehr deutlich geschrieben. Uns wird mitgeteilt, dass die Wiederkunft Christi lange ausbleibt nicht deshalb, weil der Herr seine Verheißung nicht erfüllen will, sondern weil er nicht will, dass armen Sündern alle Hoffnung genommen wird und sie auf ewig verloren gehen. Darum werden wir ermahnt, die Geduld des Herrn, das lange Ausbleiben seiner Wiederkunft und des Gerichtstages für unser Heil zu achten, so dass jedermann zur Buße finde. Deshalb möge jedermann die Warnung ernstnehmen, dass Erlösung uns jetzt und nur jetzt, vor der Wiederkunft des Herrn, angeboten wird. Ist es nicht erstaunlich, dass der Teufel Menschen wie z. B. Russell (Irrlehrer eines zukünftigen 1000-jährigen Reiches, später Zeuge Jehovas) so verdrehen kann, dass sie lehren, die Zeit des Heils und der Heilung sei nicht jetzt, sondern dieses herrliche Werk sei in das tausendjährige Reich verlegt, das nach Christi Wiederkunft stattfinden soll?! Wie können Menschen sich so erdreisten und angesichts des Wortes Gottes solche Lügen verbreiten?

Die Wahrheit erklärt: „Jetzt ist der Tag des Heils“ und dass die Barmherzigkeit Gottes diesen Tag verlängert, damit mehr Sünder erlöst werden können. Und wenn Christus kommt, ist die Gnadenzeit vorüber, dann kommt das Gericht, die Verdammnis aller Gottlosen und die gänzliche Zerstörung dieser Erde. Russell hingegen lehrte, dass der Tag des Heils noch nicht da sei, sondern dass er erst mit der Wiederkunft Christi beginne. O werter Leser, „Es bleibe vielmehr so: Gott sei wahrhaftig und alle Menschen Lügner“, die Gott widersprechen!

Nun wollen wir noch eine weitere Ermahnung von Paulus lesen: „Lasst uns auch nicht Christus versuchen, wie auch etliche von ihnen ihn versuchten und wurden von den Schlangen umgebracht. Murret auch nicht, wie auch etliche von ihnen murrten und wurden umgebracht durch den Verderber. Solches alles aber widerfuhr jenen zum Vorbild; es ist aber geschrieben uns zur Warnung, auf welche das Ende der Welt gekommen ist“ (1.Kor. 10:9-11).

Wie ernst ist diese Aussage! Gott hat vom Anfang an den Endzeitpunkt dieser Welt festgesetzt. Ein Zeitalter folgte dem anderen, und wir leben nun in den „letzten Tagen“ dieser Welt. Über uns, die wir im Zeitalter des Evangeliums leben, ist „das Ende der Welt gekommen“. Wir sind dem Abschluss dieses letzten Zeitalters um mehr als neunzehnhundert Jahre nähergekommen als die Apostel und stehen nun am Rande der Ewigkeit. Das Ende der Welt liegt sehr nahe vor uns. Wieviel mehr gelten für uns die Worte Petrus, als für die Gemeinde, an die er ursprünglich schrieb: „Da nun das alles zergehen wird, wie müsst ihr dann dastehen mit heiligem Wandel und Gottseligkeit ... Darum, Geliebte, weil ihr darauf wartet, so befleißigt euch, dass ihr vor ihm unbefleckt und unsträflich im Frieden erfunden werdet“ (2.Petr. 3:11.14). Ob wir ewige Seligkeit genießen dürfen oder ewige Pein leiden müssen, hängt davon ab, in welchem Zustand uns der Tod oder die Wiederkunft Christi antreffen wird.

„... das ist’s, was durch den Propheten Joel gesagt ist: Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen, und eure Ältesten sollen Träume haben“ (Apg. 2:16-17). Die „letzte Tage“ dieser Welt begannen also mit dem Zeitalter des Evangeliums und des Heiligen Geistes. „Und es soll geschehen [in diesen letzten Tagen]: jeder, der den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden“ (V. 21). Die letzten Tage sind da, und wenn wir jetzt nicht erlöst werden, geschieht es nie!

„Nun aber, am Ende der Welt, ist er [Christus] einmal erschienen, um durch sein eigenes Opfer die Sünde aufzuheben“ (Hebr. 9:26). In der Elberfelder Übersetzung lautet der Anfang dieser Stelle so: „Jetzt aber ist er einmal in der Vollendung der Zeitalter ...“ So brachte Christus sich als Sühnopfer dar am Anfang der letzten Zeit, oder in der Vollendung der Zeitalter, und nur noch die Ewigkeit liegt vor uns. Das gegenwärtige Zeitalter des Evangeliums ist das Ende aller Zeit, die Vollendung aller Zeitabschnitte, die dieser Welt bestimmt sind. Deshalb ist das angenommene tausendjährige Reich, das diesem Zeitalter folgen soll, ein Betrug Satans. Jetzt ist der Tag des Heils, heute ist die angenehme Zeit, jetzt oder nie.

Dieselbe Wahrheit finden wir auch in 1.Petr. 1:20: „... [Christus], der zuvor ausersehen ist, ehe der Welt Grund gelegt war, aber offenbart in den letzten Zeiten um euretwillen.“ Wieder müssen wir schließen, wenn nun die „letzten Zeiten“ sind, so gibt es keine zukünftige Zeit, wo wir errettet werden können, sondern dass Zeit und Gnade mit dem Zeitalter des Evangeliums ihren Abschluss finden werden.

Wir schließen mit dem sehr bestimmten Zeugnis von Johannes: „Und die Welt vergeht mit ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit. Kinder, es ist die letzte Stunde! Und wie ihr gehört habt, dass der Antichrist kommt, so sind nun viele Antichristen geworden; daher erkennen wir, dass es die letzte Stunde ist“ (1.Joh. 2:17-18). Der vom Heiligen Geist erfüllte Apostel erklärt ausdrücklich, dass nun „die letzte Stunde ist.“  Und wenn diese „letzte Stunde“ vorüber ist, wird keine Zeit mehr sein. Deshalb ist es ganz gewiß, dass gerade jetzt, während uns die Fülle der Gnade Gottes angeboten wird und die Welt sich ihrem Ende naht, das Menschgeschlecht die letzte Gelegenheit hat, das Heil zu erlangen. Siehe, jetzt, ja jetzt ist der Tag des Heils. Jetzt, o verlorener Sünder, lass dich retten! Es muss jetzt geschehen – oder nie!