Eine Stelle im Evangelium Markus zum Sprachenreden

MARKUS 16; 15 –20

15 Und er sprach zu ihnen: Geht hin in alle Welt und verkündigt das Evangelium der ganzen Schöpfung! 16 Wer glaubt und getauft wird, der wird gerettet werden; wer aber nicht glaubt, der wird verdammt werden. 17 Diese Zeichen aber werden die begleiten, die gläubig geworden sind: In meinem Namen werden sie Dämonen austreiben, sie werden in neuen Sprachen reden, 18 Schlangen werden sie aufheben, und wenn sie etwas Tödliches trinken, wird es ihnen nichts schaden; Kranken werden sie die Hände auflegen, und sie werden sich wohl befinden. 19 Der Herr nun wurde, nachdem er mit ihnen geredet hatte, aufgenommen in den Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes. 20 Sie aber gingen hinaus und verkündigten überall; und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die begleitenden Zeichen. Amen.

Nach seiner Auferstehung gab der Herr den Aposteln den Auftrag zur Weltmission. Die Botschaft vom Evangelium sollte durch verschiedene Zeichen begleitet werden. Eines dieser Zeichen würde das Sprachenreden sein. Vorher hat Jesus nie zu den Jüngern über das Sprachenreden gesprochen. Aber jetzt, im Zusammenhang mit der Ausbreitung des Evangeliums in alle Welt, erwähnt er dieses Zeichen. Ausdrücklich heißt es, die Jünger werden in neuen Sprachen reden. Das dabei verwendete griechische Wort für „neu“ heißt „kainos“. Es wird oft für Dinge verwendet, die erst vor kurzem bekannt geworden sind, obwohl es sie eigentlich schon länger gibt [8]. So heißt es z.B. auch in Matth. 13; 52: „darum gleicht jeder Schriftgelehrte, der für das Reich der Himmel unterrichtet ist, einem Hausvater, der aus seinem Schatz Neues (kainos) und Altes hervorholt“. Auch hier findet sich dieser Sinn: Es geht nicht unbedingt um Dinge, die tatsächlich völlig neu sind, sondern um solche, die schon seit langem bestanden haben, aber erst vor kurzem (dem Schriftgelehrten) bekannt und „neu“ geworden sind. Jeder Prediger und Lehrer findet sich hier sofort wieder, ihm fallen viele Wahrheiten ein, die sich ihm irgendwann ganz neu öffneten, obwohl sie schon seit langem da gewesen waren. Genau in diesem Sinn sprachen die Jünger am Pfingsttag in „neuen“ Sprachen (Apg. 2). Für die Apostel waren diese Sprachen neu, aber für die Zuhörer waren sie altbekannt, es waren ihre Muttersprachen. Dieses „in neuen Sprachen reden“, sollte nach Jesu Worten ein Zeichen sein (Mark. 16; 17).

Wir gehen jetzt weiter und schauen uns an, wie die Ankündigung des Zeichens des Sprachenredens im Neuen Testament erfüllt wurde. Wir sehen den Charakter dieses Zeichens, wozu es gut war und was es aussagen sollte, wenn wir die Apostel zu Pfingsten predigen hören.