Der Helm des Heils

Das fünfte Stück der Waffenrüstung Gottes ist der Helm des Heils oder der Rettung, der in 1Thess 5,8 auch Helm der Hoffnung zur Seligkeit oder zur Rettung genannt wird. Der Helm bedeckt und schützt das Haupt und ist deshalb ein wichtiges Stück der Waffenrüstung. Ebenso ist die Hoffnung auf letztendliche Rettung des Einzelnen und der ganzen Gemeinde Gottes ein außerordentlich wichtiges Stück der Waffenrüstung. Gerade bei der Betrachtung der Hoffnung wird uns klar, wie alle sieben Stücke der Waffenrüstung ein Ganzes bilden. Ein Stück setzt das andere voraus.

Ein Mensch, der nicht mit Wahrheit umgürtet ist, der nicht in der Gnade der Rechtfertigung steht, dem die feste Stellung im Frieden Gottes fehlt und dem die bewahrende Macht des Glaubens mangelt, trägt nicht den Helm der Hoffnung auf seinem Haupt. Des Christen Hoffnung setzt vor allem eine feste Glaubensstellung voraus, die dem Herzen Frieden mit Gott gibt und erhält. Die Hoffnung setzt ein unbewegliches Festhalten der Verheißungen und der Treue Gottes voraus, der die Seinen durch alle Kämpfe und Gefahren hindurch retten und zum Ziel, zur Vollendung führen wird. Von dieser Hoffnung sagt der Apostel Paulus in Röm 8,24-25: „Denn auf Hoffnung hin sind wir errettet worden. Eine Hoffnung aber, die man sieht, ist keine Hoffnung; denn warum hofft auch jemand auf das, was er sieht? Wenn wir aber auf das hoffen, was wir nicht sehen, so erwarten wir es mit standhaftem Ausharren“.

Wollten wir unsere Hoffnung auf die vor uns liegenden Zustände gründen, so würde uns bald der Boden unter den Füßen wanken. Unsere Hoffnung steht und fällt mit Gottes Wort. Zwar haben gerade die von unseren Zeitgenossen, die mit der Autorität des Wortes Gottes gebrochen haben, sehr große Hoffnungen. Aber worauf gründen sie dieselben? Auf die Kulturfortschritte, die sie herbeizuführen hoffen, also auf Menschen, auf Flugsand. Wir bauen unsere Hoffnungen auf die Verheißungen des lebendigen Gottes, auf Christus und sein für uns vollbrachtes Werk, wie ja auch der Apostel in 1Tim 1,1 unseren Herrn Jesus Christus selbst unsere Hoffnung nennt. Eine Hoffnung ohne den biblischen Christus ist die reinste Phantasie. Wir hoffen auf die Ankunft unseres Herrn Jesu Christi und durch ihn auf die Aufrichtung seines Reiches. Wir halten fest an der Verheißung: „Die Königreiche der Welt sind unserem Herrn und seinem Christus zuteil geworden, und er wird herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit!“ (Offb 11,15). Diese Hoffnung schließt alle Phantasie aus, sie ist göttliche Realität.

Und wer wird an dieser Hoffnung teilhaben? Der Apostel antwortet auf diese Frage in Kol 1,27: „ Christus in euch, die Hoffnung der Herrlichkeit“. In diesen Worten ist klar und unwiderleglich ausgesprochen, dass es keine Christenhoffnung gibt ohne persönliche Lebensgemeinschaft mit Christus durch den Glauben. Das bestätigt auch der Apostel Petrus in 1Petr 1,3–4, wo er sagt: „Gelobt sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns aufgrund seiner großen Barmherzigkeit wiedergeboren hat zu einer lebendigen Hoffnung durch die Auferstehung Jesu Christi aus den Toten, zu einem unvergänglichen und unbefleckten und unverwelklichen Erbe, das im Himmel aufbewahrt wird für uns“. Diese Hoffnung ist genauso gewiss, wie dass der Vater den Sohn zum Erben über alles eingesetzt hat (Hebr 1,2) und uns, seine Kinder, zu seinen Miterben, wenn wir wirklich mitleiden, damit wir auch mitverherrlicht werden (Röm 8,17). Unser hochgelobter Heiland zur Rechten des Vaters in der Herrlichkeit ist die Bürgschaft für die Erfüllung unserer Hoffnung, und sein Geist, den er uns gegeben hat, ist das Pfand unseres ewigen Erbes (Eph 1,14).

In der Kraft dieser Hoffnung leiden wir jetzt mit Christus. Wie der Weg unseres Hauptes durch Leiden zur Herrlichkeit ging, so geht auch unser Weg durch Leiden zur Herrlichkeit. Jetzt sind wir Pilger und Fremdlinge in einer Welt, in der die Gottlosen das große Wort führen. Aber wenn wir in der Kraft unserer Hoffnung hier mitdulden, so werden wir einst in seinem Reich mitherrschen (2Tim 2,12; Offb 20,4). Darum lasst uns unseren Weg in Geduld gehen und einander ermuntern und stärken in der seligen Gewissheit, dass keiner, der sich bewähren lässt, in seiner Hoffnung zuschanden werden wird. Denn der Anker unserer Hoffnung verbindet uns mit der ewigen Liebe Gottes in Christus Jesus, die durch den Heiligen Geist in unsere Herzen ausgegossen ist (Röm 5,4–5).

Dem Herrn sei Lob und Dank für den Helm unserer Hoffnung! Er bedeckt unser Haupt, damit uns die Sonne während des Tages nicht steche, noch der Mond des Nachts (Ps 121,5–6). Unsere Hoffnung bewahrt uns vor Verzagtheit in der Trübsal. Sie gibt uns immer wieder neue Freudigkeit zum Dienst des Herrn und erhält unseren Blick klar, so dass wir nicht schauen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare, auf den endlichen, vollen Sieg unseres Herrn Jesu Christi.