Vollkommene Erlösung

Der Gesichtsausdruck der alten Dame war ein Abglanz ihres ruhigen und heiteren Gemüts. Durch schwere Lebensstürme war sie gegangen, ohne verbittert oder zynisch zu werden. „Ja“, sagte sie, „die Erfahrung, die ihr Heiligung nennt, muss ich vor einigen Jahren gemacht haben. Mein Mann widersetzte sich in den meisten Fällen meinen Anschauungen und ich hatte eine hitzige Natur. Ich wollte so sehr unter allen Umständen zu ihm freundlich bleiben, dass ich jeden Tag an einen einsamen Ort ging und mir dazu Kraft und Hilfe vom Herrn erflehte. Eines Tages, an den ich mich gut erinnern kann, strömte der Segen Gottes mit solcher Macht auf mich herab, dass ich von diesem Tag an völlig von dem befreit war, das in mir war, worüber ich mich oft schämen musste und das mich bis dahin so oft beunruhigte. Ich habe nun keine Schwierigkeiten mehr, freundlich zu bleiben.“ Und sie war auch sanftmütig und freundlich geblieben. Sie hatte keine Belehrung über biblische Heiligung erhalten und doch hat sie dieses Gnadenwerk an sich erfahren dürfen.

Wenn Christus das Erlösungswerk an einer Seele beginnt, dann arbeitet er an ihr solange, bis auch jeder kleinste Sündenflecken von ihr entfernt ist. Die Erlösung durch Christus befreit den Menschen nicht nur von dem nach außen sichtbaren sündigen Wesen, sondern vernichtet auch die Wurzeln der Sünde oder die ganze Sündensaat, die sonst immer wieder aufzugehen droht. Der Mensch ist dann nicht nur imstande, sein hitziges Temperament und andere sündige Leidenschaften nach außen hin zu zähmen, sondern ist auch innerlich von diesen Dingen befreit.

Erlösung bedeutet Zurückkaufen. Der Teufel und die Sünde haben die menschliche Seele sehr verdorben. Doch Christus ist erschienen, um den Menschen in jenen Zustand zurückzubringen, in dem er sich vor dem Sündenfall befand. Dazu hat Gott zwei Gnadenwerke, die Rechtfertigung und die Heiligung vorgesehen. Durch das erste Gnadenwerk unseres Gottes werden wir bekehrt und wiedergeboren; durch das zweite werden wir vollkommen gereinigt und mit dem Heiligen Geist erfüllt.

Liebe neubekehrte Seele, die Erfahrung dieser vollkommenen Erlösung machten die Heiligen aller Zeiten, und sie wird auch dir zuteil, wenn du dich „zur Vollkommenheit wendest“ (Hebr. 6:1). Die Apostel hatten diese Erfahrung gemacht. Zuerst bekehrten sie sich durch den Glauben an Jesus Christus. (Petrus bekehrte sich zum zweiten Mal nachdem er den Herrn verleugnete.) Später wurden sie am Pfingstfest gereinigt, geheiligt und mit dem Heiligen Geist erfüllt (Apg. 2). Das gleiche geschah in Samarien. Philippus ging dorthin und predigte das Evangelium. Viele bekehrten sich und wurden getauft. Später gingen auch Petrus und Johannes nach Samarien. Diese zwei Jünger beteten für die Neubekehrten und auch sie empfingen den Heiligen Geist (Apg. 8). So war es auch in Ephesus. Wahrscheinlich hat dort vorher Apollos gepredigt und zwölf Seelen wurden in jener Stadt an Jesus Christus gläubig. An diese richtete Paulus die Frage: „Habt ihr den Heiligen Geist empfangen, nachdem ihr gläubig geworden seid? Sie aber sprachen zu ihm: Wir haben nicht einmal gehört, ob der Heilige Geist überhaupt da ist“ (Apg. 19:1-7; Elbf. Ü.). Diese neubekehrten Seelen wussten also noch nichts vom dem Heiligen Geist. In dieser Hinsicht ging es ihnen wie so vielen Christen heute. Paulus sprach mit ihnen noch ein wenig und sie ließen sich auf den Namen des Herrn Jesus taufen. Dann legte er ihnen die Hände auf und sie empfingen den Heiligen Geist. Der Heilige Geist ist allen Gläubigen verheißen, denn der Erlösungsplan Gottes schließt diese Erfahrung ein.

Natürlich ist es für einen Christen sehr wichtig, unter allen Umständen freundlich zu bleiben, um den Frieden und die Ruhe in seiner Seele zu bewahren. Doch auch andere Beweggründe verursachten Christen, eine tiefere Erfahrung mit Gott zu suchen.

Nachdem der große Brand in Chicago seine Gebäude vernichtete, fuhr D. L. Moody nach New York, um Mittel für die Notleidenden zu sammeln. Doch da war noch etwas, nach dem er mehr als nach den Mitteln ausschaute. Er erzählte: „Mein Herz war nicht beim Sammeln der Mittel und ich konnte auch nicht jemanden bitten, den Notleidenden zu helfen. Die ganze Zeit schrie ich zu Gott, dass er mich mit seinem Geist erfüllen möchte. Und eines Tages, mitten in New York, geschah es. Ich kann es nicht beschreiben und erwähne es selten; diese Erfahrung ist für mich fast zu heilig, um sie mit Namen zu nennen... Ich kann nur sagen, dass Gott sich mir persönlich offenbarte, und dass ich seine Liebe so erfahren durfte, dass ich ihn bat, es möge immer so bleiben. Doch dann ging ich wieder, um zu predigen. Die Predigten waren nicht anders, ich brachte auch keine neuen Wahrheiten hervor, und doch bekehrten sich hunderte von Menschen. Und wenn man mir jetzt die ganze Welt anbieten würde, möchte ich doch nicht mehr in den Stand zurückversetzt werden, wo ich war, bevor ich diese gesegnete Erfahrung machte.“

Es ist sehr wichtig, dass alle Wiedergeborenen die Lehre der Bibel über diesen so wichtigen Punkt kennen lernen. Lasst uns hören, was sie darüber sagt.

Im Geiste wollen wir nach Jerusalem wandern und ein gewisses Haus betreten. Wen finden wir dort im oberen Raum? Nun, hier ist der ungestüme Petrus, der nachdenkliche Johannes, der berechnende Andreas, der Denker Jakobus, der Geschäftsmann Matthäus, der Kassierer Judas und mehrere andere. Auch ihren Meister, den Herrn Jesus, sehen wir. Sie alle liegen um einen Tisch und essen das Passahmahl. Die Gegenwart Gottes ist so spürbar nahe, dass Judas es nicht mehr aushält und den Raum verlässt. Das heilige Mahl des Herrn wird eingeführt. Jesus wäscht die Füße seiner Jünger. Die Jünger horchen auf die inspirierende Worte, die von den Lippen ihres Meisters fließen (Joh. 14-17). Dann knien sie nieder zum Gebet und Jesus betet: „Heilige sie in deiner Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit“ (Joh. 17:17) ...

„Das ist der Wille Gottes, eure Heiligung“, lesen wir in 1.Thes. 4:3. In 2.Kor. 7:1 steht: „... Lasst uns von aller Befleckung des Fleisches und des Geistes reinigen und die Heiligung vollenden in der Furcht Gottes“; und in Hebr. 6:1: „wir wollen... uns zur Vollkommenheit wenden“.

Völlige Heiligkeit ist vernunftsgemäß, denn es geht darum, wer stärker ist, Gott oder die Sünde, Christus oder der Teufel.

Das Herz kann völlig rein und frei von Sünden gemacht werden, denn in Mt. 5:8 lesen wir: „Glückselig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen“; in Hebr. 12:14: „Jaget dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird“, und in 1.Joh. 1:7: „Das Blut Jesu Christi, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde“. Durch den Heiligen Geist werden unsere Herzen gereinigt und geheiligt, denn in Apg. 15:8-9 steht: „Gott, der Herzenskündiger, gab ihnen Zeugnis, indem er  ihnen den Heiligen Geist gab gleichwie auch uns; und er machte keinen Unterschied zwischen uns und ihnen, da er  ihre Herzen durch den Glauben reinigte.“ Das sind sehr klare Worte.

Der Sitz der Sünde ist das Herz (die Seele) und nicht der Körper. Jesus sagte: „Aus dem Herzen kommen böse Gedanken: Mord, Ehebruch, Hurerei, Dieberei, falsches Zeugnis, Lästerung“ (Mt. 15:19). Also nicht im Fleisch, sondern in der Seele oder im Herzen hat die Sünde ihren Ursprung. Darum muss auch die Seele wiedergeboren und durch den Glauben völlig gereinigt werden. Wenn wir frei und heil werden wollen, dann muss auch die kleinste Sünde aus unserem Herzen verbannt werden.

Merke dir, liebe neubekehrte Seele, dass uns keine Verheißungen gegeben sind, um die Sünde in uns zu unterdrücken, sondern alle Verheißungen Gottes beziehen sich auf die Reinigung von ihr und auf Ausrottung derselben aus dem Herzen. Ganz gewiss hat das Blut Christi die Macht, die Seele zu reinigen und sie rein zu erhalten. Ein Glaube, der die Herzen der Menschen nicht von aller Sünde reinigen könnte, wäre sicherlich bedauerlich und nutzlos. Gott hat durch seinen Erlösungsplan einen wirklich besseren Weg vorgesehen.

Fühlst du also zu irgendeiner Zeit die Notwendigkeit einer gründlicheren Reinigung von aller Sünde; merkst du, dass in deinem Innern sich noch üble Charaktereigenschaften und sündigen Leidenschaften regen; fühlst du das Bedürfnis nach mehr Kraft für den Dienst des Herrn, dann nahe dich im Gebet zu Gott und empfange die völlige Reinigung und Kraft, die du nötig hast. Das ist der Weg, den uns der Erlösungsplan vorschreibt.

Zu einer völligen Reinigung von Gottes Seite gehört aber auch eine völlige Weihe unserseits. Nun lasst uns mal feststellen, ob eine solche völlige Weihe vernünftig und begründet ist. In Röm. 12:1 spricht der Apostel Paulus: „Ich ermahne euch nun, Brüder, durch die Barmherzigkeit Gottes, eure Leiber hinzugeben als ein lebendiges, heiliges und Gott wohlgefälliges Opfer“. Dieses Opfer nennt er „einen vernünftigen Gottesdienst“. Sollte eine Seele, die vom schrecklichen Sündenelend befreit wurde, mit einer nur teilweisen Hingabe an Gott zufrieden sein? Soll dem Herrn nur die Hälfte oder Dreiviertel ihres Herzens gehören, und sollte sie den Willen Gottes nur teilweise erfüllen? Dies klingt höchst unvernünftig, nicht wahr?

Welches Mädchen wird ihr Jawort einem Mann geben, der zugibt, dass er sie nur teilweise liebt; dass sie eine von Zweien oder Dreien ist, die er zu lieben vorgibt, oder dass er sich nur teilweise ihr widmen möchte. So etwas wäre unsinnig. Doch wieviel Halbherzigkeit im Dienst und gleichgültiges Verhalten in Bezug auf die völligen Hingabe an Gott finden wir heute! Darum ist es sehr nötig, alle darauf aufmerksam zu machen. Wir können und müssen dem Dienste Gottes völlig hingegeben sein; etwas Geringeres wäre unvernünftig.

Nehmen wir zum Beispiel den Willen des Menschen oder deinen Willen. Dein Wille bist du selbst. Ist es nun vernünftig, sich dem Willen Gottes völlig zu unterwerfen und sich für immer und allezeit dem Willen Gottes auszuliefern? Ist solch ein Verhalten wirklich begründet? O ja, nichts ist richtiger und vernünftiger als dies. Solch eine Übergabe ist nichts Geringeres als unseren irreführenden, kurzsichtigen und fehlbaren Willen aufzugeben, um stattdessen von dem unfehlbaren Willen Gottes geleitet zu werden. Ist das nicht vernünftig? O ja, das ist weise.

Ist es vernünftig, das ganze Herz dem Herrn zu weihen? In Spr. 23:26 sagt er: „Gib mir, mein Sohn, dein Herz“. Das Herz bezeichnet den Mittelpunkt aller Neigungen. Wir Menschen müssen einfach jemanden oder etwas lieben. Niemand vermag ohne Liebe zu leben. Und Gott zu lieben lohnt es sich nur von ganzem Herzen, denn Jesus sagte: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und mit aller deiner Kraft. Das ist das erste Gebot“ (Mk. 12:30).

Ist es vernünftig, das ganze Leben Gott zu weihen? Warum nicht? Wenn das Leben eines Christen überhaupt wert ist gelebt zu werden, dann doch nur, wenn es vollkommen Gott übergeben wurde. Das ist dann ein wirkliches Christenleben. Höchstes Glück erfährt nur der Mensch, der von ganzem Herzen für Gott lebt, ihn liebt und ihm dient.

Wie wird nun der Mensch geheiligt? Es gibt Seelen, die nach all ihren Anstrengungen, zu einem völlig geweihten und geheiligten Zustand zu gelangen, fühlen, dass sie noch nicht den Stand erreicht haben, wo sie sich ihrer Erfahrung sicher und gewiss sind. Zweifel umschweben ihre Seele wie Wolken die Bergspitzen. Wie gerne hätten sie Gewissheit! Gibt es überhaupt einen Weg, um die Gewissheit zu bekommen, dass man geheiligt ist? Ganz sicher.

Zwei Punkte sind bestimmend für die Gewissheit, dass man die Erfahrung der Heiligung besitzt, und auf einen dritten Punkt komme ich noch zum Schluss. Der erste lautet: Hast du die Gewissheit in deiner Seele, dass du die „vernünftige“ oder völlige Übergabe gemacht hast, von der oben die Rede war? Hast du alles dem Herrn geweiht? Oder fragst du noch: „Was ist eine vollkommene Weihe?“ Nun, es ist einfach eine Weihe, die vollkommen ist. Das ist das ganze Geheimnis. Und du verstehst wohl auch, was dies meint. Täusche dich selbst nicht und erlaube auch dem Teufel nicht, dich zu täuschen, dass du nicht wissen könntest, wann deine Weihe vollständig sei. Du wirst es besser als jeder andere wissen, wann du alles auf den Altar Gottes gelegt hast. Doch wenn du einer von jenen Menschen bist, die eine Übergabe machten und dann zweifelten, wieder eine Übergabe machten und wieder zweifelten, dann magst du wohl Schwierigkeiten haben, um festzustellen, wann denn alles auf den Altar gelegt ist. Die Ursache solcher Schwierigkeiten liegt nur in deinem Verhalten. Wenn dies deine Erfahrung ist, dann solltest du beim nächsten Versuch den festen Entschluss fassen, dich von den Zweifeln nicht mehr hin und her werfen zu lassen. Lege dein Opfer vertrauensvoll auf den Altar, lass es dort liegen und erkläre dem Versucher mutig: „Mein Opfer ist und bleibt auf dem Altar des Herrn“; widerstehe all seinen Anläufen, bis du ihn vollkommen geschlagen hast.

Wenn eine Seele eine völlige Übergabe an Gott macht, dann hat sie ein Gefühl der Ergebung, denn alles ist auf den Altar gelegt und dem Herrn übergeben. Sie empfindet, dass wirklich alles endgültig auf den Altar des Herrn gelegt ist. Liebe Seele, vergewissere dich dessen. Erledige diesen Punkt vollständig, denn deine Weihe wird ernstlich geprüft werden.

Der zweite Punkt lautet: Habe Glauben in Gott. Glaube, dass er seine Verheißungen erfüllt, nicht nur im Allgemeinen, sondern gerade für dich. Glaube, dass Gott dich heiligt und dir den Heiligen Geist gibt. Du magst jetzt fragen: „Und wenn ich dabei gar nichts fühle?“ Das ist eine sehr unweise Frage. Nun, wenn du nichts fühlst, was willst du dann tun? Willst du das Pferd beim Schwanz aufzäumen? Lass mich dies erklären. Laut der Bibel will Gott sein Volk heiligen durch das Blut Jesu Christi und den Heiligen Geist. So sagt die Bibel. Dies Werk wird durch den Glauben bewirkt. Was ist Glaube? Der Glaube ist ein felsenfestes Vertrauen in eine Person, Aussage oder Sache. Nach Hebr. 11:1 ist der Glaube „eine gewisse Zuversicht des, das man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, das man nicht sieht“. In 1.Joh. 5:10 lesen wir: „Wer an den Sohn Gottes glaubt, der hat dieses Zeugnis in sich“. Merke dir die Reihenfolge: „Wer da glaubt... hat dieses Zeugnis“.

Gerade in diesem Punkt irren so manche Seelen. Sie möchten das obige Schriftwort umkehren, damit es lautet: „Wer dieses Zeugnis hat, der glaubt an den Sohn Gottes“. Es ist unmöglich, Gott zu bewegen, seinen Plan zu ändern. Glauben bedeutet Vertrauen. Und wenn Gott den Menschen etwas verspricht, dann will er, dass sie glauben, dass er es tatsächlich auch so meint und erfüllen will.

„Aber was soll ich tun?“, schreit die arme verzweifelte Seele. Die Antwort lautet: Tue nichts als glauben. Dies ist alles, was du tun kannst – warum es dann nicht tun? Gott hat doch so feierlich versprochen, dass er dich durch Christus völlig erlösen wolle; deshalb ist das Einzigste, was du machen kannst, zu glauben, dass er es auch tut.

Ich will noch einige Stellen anführen, die den Standpunkt der Bibel in dieser Angelegenheit klarlegen: „... die geheiligt werden durch den Glauben an mich“ (Apg. 26:18); „[Gott] reinigte ihre Herzen durch den Glauben“ (Apg. 15:9); „damit ... wir die Verheißung des Geistes empfingen durch den Glauben“ (Gal. 3:14); „siehe, ich sende die Verheißung meines Vaters auf euch“ (Lk. 24:49); „ihr aber sollt mit dem Heiligen Geist getauft werden nicht lange nach diesen Tagen“ (Apg. 1:5). Alle diese Verheißungen, liebe bekehrte Seele, sind für dich. Du bist es, die den Heiligen Geist empfangen soll.

Hast du die angeführten Forderungen ganz erfüllt, so dass darüber keine Zweifel bestehen, dann bist du geheiligt, so wahr Gott lebt. Wenn Gott nicht lebt, dann kannst du von ihm natürlich auch nichts empfangen. Wenn Gott lebt, dann bekommst du die vollkommene Erlösung in dem Augenblick, wo du glaubst.

Noch von einem dritten Punkt sprach ich und meinte dabei den Gehorsam. Doch dies gehört mehr dazu, um die Erfahrung der völligen Heiligung zu behalten, als sie zu erlangen. Genau in derselben Weise, wie die Erfahrung der Heiligung erlangt wird, so behält man sie auch, nämlich indem man fortwährend alles auf dem Altar des Herrn hält und ihm vollkommen geweiht bleibt. Und durch Ausüben eines beständigen, lebendigen Glaubens an das reinigende Blut, durch einen innigen Umgang mit dem Herrn, sowie durch den Gehorsam. Es kommt vor, dass wir einen Fehler begehen, wenn wir Gottes Stimme nicht beachten, weil wir vielleicht nicht sicher waren, woher bestimmte Eindrücke kamen. Solches Versäumnis rechnet Gott uns jedoch nicht zu. Wir bleiben geheiligt und behalten seinen Geist. Doch durch vorsätzlichen Ungehorsam, leichtsinnige Unterlassung, wenn wir etwas vom Altar zurücknehmen oder uns weigern zu glauben, werden wir diese gesegnete Erfahrung verlieren. Vorübergehende Zweifel veranlassen Gott keineswegs, sich von uns zurückzuziehen, jedoch müssen wir ihnen unbedingt widerstehen.

Tag für Tag, Jahr für Jahr, das ganze Leben hindurch können wir uns der Gegenwart des Geistes Gottes erfreuen; und viele haben dies getan und bewiesen damit, dass es eine vollkommene Erlösung durch Jesus Christus gibt.