Wie wir eine Anklage erkennen können

Ich bin froh, dass es einen Weg gibt, die Anklagen des Feindes zu erkennen. Wenn dies nicht der Fall wäre, würden wir uns ohne Aussicht auf Befreiung unter seiner Macht befinden. Eine Anklage ist gerade das, was dies Wort in sich einschließt. Der Teufel ist der große Ankläger. Wenn wir einmal gelernt haben, wie wir die Anklagen erkennen können, haben wir den Schlüssel, der die Tür zum Sieg öffnet.

Anklagen kommen im Allgemeinen auf zwei verschiedene Weisen. Die einen kommen schleichend. Eine anklagende Stimme flüstert einem einfach ein, dass eine gewisse Sache, die man getan hat, nicht ganz recht war. Wenn man dann anfängt, die Sache zu untersuchen, geht die Einflüsterung in eine bestimmte Behauptung über. Und mit dieser Behauptung kommt eine Welle der Entmutigung und Verwirrung, die einen beinahe verschlingt. Alle möglichen Dinge werden nun solchen Menschen eingeflüstert. Eins ist: „Du wirst niemals fähig sein zu überwinden“, das andere: „Du hast gezweifelt und darum bist du ein Sünder“, und „Sogar, wenn jene Handlung auch nicht unrecht war, hast du jetzt doch gezweifelt und bist so oder so ein Sünder“. Der Mensch wird bestürzt und verwirrt. Wenn er dann seine Zuflucht im Gebet sucht, wird er daran erinnert, dass er Buße tun sollte. Auf diese Weise kann es tagelang zugehen. Die arme Seele leidet große Schmerzen unter dieser Bedrückung.

Die andere Art von Anklagen kommt wie eine Flut. Wenn ein Christ im geistlichen Leben gut vorankommt, befällt ihn plötzlich eine überwältigende Anklage in Bezug auf etwas, was er vielleicht schon Jahre zurück gesagt oder getan hat. Verwirrung, Entmutigung und Anklagen sind alle miteinander verbunden und die arme Seele wird zu Boden geworfen. Das Beten scheint beinahe unmöglich zu sein. Doch Dank sei dem Herrn, wir können siegen durch unsern Herrn Jesus Christus!

Wie sollen wir nun die Anklagen erkennen? Einfach durch die Art und Weise, in der sie kommen. Wenn irgendeine Einflüsterung mit Verwirrung, Entmutigung und schlechten Gefühlen begleitet ist, dann ist sie vom Teufel. Du brauchst ihr nicht die geringste Aufmerksamkeit zu schenken. Du musst dich standhaft weigern, die Sache zu untersuchen, darüber nachzudenken oder sogar darüber zu beten. Mutig sage dem Feind, dass die Sache von ihm kommt, und befiehl ihm im Namen Jesu die Sache wieder mitzunehmen und zu gehen, und zwar sofort. Wenn du etliche Male auf diese Weise ihm widerstehst, wirst du den Sieg erringen. Wenn die Anklagen plötzlich hereinbrechen und einer überwältigenden Flut gleichen, die mit allerlei Übel begleitet ist, behandle sie auf dieselbe Weise. Natürlich wird dir eingeflüstert werden, dass du verführt wirst, wenn du die Sache nicht untersuchst. Doch du darfst das nicht glauben, sondern betrachte es als eine Lüge des Teufels, halte diesen Standpunkt fest und behalte dein Vertrauen auf Gott. Wenn du in deinem Herzen weißt, dass du stets seinen Willen tun willst, kannst du sicher sein, dass er dich erhalten und führen wird. Fürchte dich also nicht!

Präge es dir tief ins Gedächtnis: Jede Einflüsterung, jeder Gedanke, begleitet von einer unterdrückenden, verwirrenden und entmutigenden Kraft, ist nicht von Gott, sondern vom Seelenfeind. Deine einzige Sicherheit liegt darin, dass du solcher Sache absolut keine Aufmerksamkeit schenkst.

 

Nimm den hellen Schild des Glaubens,

Trag ihn ohne Furcht im Licht!

Wenn die Herrlichkeit draus strahlet,

Widersteht der Feind dir nicht.

 

Durch den Glauben wirst du siegen

Präg es tief ins Herze dir:

Aller Bösewichte Pfeile Prallen ab.

Der Herr ist hier!

 

Und wenn bange Sorgengeister

Schwer umlagern dein Gemüt,

Heb den Schild! Vor deinem Meister

Jeder Feind geschlagen flieht.

 

Brauch die ganze Waffenrüstung;

Fürchte nichts! Schlag tapfer drein

Mit des Schwertes ganzer Schärfe!

Siegend ziehst du endlich ein.

 

In dem mächt’gen Namen Jesu

Halte stets den Schild empor

Und gebrauch das Schwert des Geistes;

Siegreich, tapfer dringe vor!