Zuerst Erkenntnis der Sünde

Das ist das erste, was ich zu sagen habe: Man muß zunächst einmal erkennen, daß es sich hier um eine S ü n d e handelt, und zwar um eine schwere Sünde, die vom Himmel ausschließt, wie es klar und deutlich in der Bibel steht. Ich wiederhole noch einmal die Schriftworte, die davon handeln.
»Ihr sollt euch nicht wenden zu den Wahrsagern, und forscht nicht von den Zeichendeutern, daß ihr nicht an ihnen verunreinigt werdet; denn ich bin der Herr, euer Gott« (3. Mose 19, 31).
»Wenn eine Seele sich zu den Wahrsagern und Zeichendeutern wenden wird, daß sie ihnen nachfolgt, so will ich mein Antlitz wider dieselbe Seele setzen und will sie aus ihrem Volk ausrotten« (3. Mose 20, 6).
»Wenn ein Mann oder Weib ein Wahrsager oder Zeichendeuter sein wird, die sollen des Todes sterben. Man soll sie steinigen; ihr Blut sei auf ihnen« (3. Mose 20, 27).
»Die Zauberinnen sollst du nicht leben lassen« (2. Mose 22, 17).
»Wenn du in das Land kommst, das dir der Herr, dein Gott, geben wird, so sollst du nicht lernen tun die Greuel dieser Völker, daß nicht jemand unter dir gefunden werde, der seinen Sohn oder Tochter durchs Feuer gehen lasse, oder ein Wahrsager oder ein Tagewähler oder der auf Vogelgeschrei achte oder ein Zauberer oder Beschwörer oder Wahrsager oder Zeichendeuter, oder der die Toten frage. Denn wer solches tut, der ist dem Herrn ein Greuel, und um solcher Greuel willen vertreibt sie der Herr, dein Gott, vor dir her. Du sollst rechtschaffen sein mit dem Herrn, deinem Gott« (5. Mose 18, 9-13).
»Der Verzagten aber und Ungläubigen und Greulichen und Totschläger und Hurer und Zauberer und Abgöttischen und aller Lügner, deren Teil wird sein in dem Pfuhl, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der andere Tod« (Offb. 21, 8).
»Denn draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Hurer und die Totschläger und die Abgöttischen und alle, die liebhaben und tun die Lüge« (Offb. 22, 15).
Diese Schriftworte bezeugen es, daß es sich um einen Greuel vor Gott handelt, um eine Sünde, auf die Steinigung und Ausrottung aus dem Volke, sowie Ausschluß aus dem neuen Jerusalem steht.
Darum betone ich: Man muß es zunächst als Sünde erkennen, als schwere Sünde. Viele tun das nicht. Sie halten die Sache für einen »Ulk«. Wenn man mit ihnen darüber spricht, dann lachen sie und sagen: »Ach, Unsinn! Damit hat das nichts zu tun. Davon kommt das nicht!« Andere reden von >Dummheiten<, die sie gemacht haben; aber daß dadurch ein Bann auf ihr Leben gekommen sein soll, das können sie sich doch nicht denken. Wieder andere meinen: »Ach, das war ja eine ganz harmlose und unschuldige Geschichte, wie sollte die solche Folgen haben?!« »Mein gottesfürchtiger, frommer Vater hat dazu geraten, meine selige Mutter hat es selber getan, das kann doch nichts Schlimmes gewesen sein.«
Ja, es geht so weit, daß man sagt bzw. schreibt: »Sie müssen dafür Buße tun, daß Sie öffentlich gesagt haben, das Besprechen wäre Zauberei. Das ist ein von den Aposteln auf uns gekommenes biblisches Heilmittel. Das geht doch deutlich daraus hervor, daß man dran glauben muß, wenn es helfen soll, daß es wirklich hilft, wenn man daran glaubt, und daß die Heilung im Namen Gottes geschieht.«
Wer so urteilt, wer es für harmlos, für einen Scherz, für unschuldig, für ein biblisches Heilmittel hält, der tut natürlich keine Buße dafür, weil er es gar nicht für eine Sünde hält. Und wer keine Buße dafür tut, der wird natürlich auch von dem Bann nicht los, der auf seinem Leben liegt.
Lassen wir es uns durch das untrügliche Wort Gottes sagen, daß es sich hier um die Sünde der Zauberei handelt, die vom Himmel ausschließt, wenn nicht Buße dafür getan wird. Es ist Zaubereisünde, zu besprechen und sich besprechen zu lassen. Es ist Zaubereisünde, durch Kartenlegerei und Wahrsagerei die Zukunft erfahren zu wollen, die Gott uns verborgen hat. Es ist Zaubereisünde, durch Anwendung von allerlei Formeln und Mitteln wie Bestreichen, Umhängen von Amuletten usw. die Gesundheit erzwingen zu wollen. Es ist Zaubereisünde, durch Tisch- und Gläserrücken, durch Zitieren von Toten mit abgeschiedenen Geistern in Verbindung zu treten, um von ihnen Aufschlüsse über das Jenseits zu erhalten.
Wer das erkannt hat, daß es sich in diesem ganzen Gebiet um Sünden der Zauberei handelt, der wird mit keiner auch noch so harmlos aussehenden Geschichte dieser Art etwas zu tun haben wollen. Er wird von dem ganzen Gebiet des Aberglaubens sich abwenden. Er fürchtet sich nicht mehr vor der Zahl 13 und vor dem Ruf des Käuzchens, er erwartet kein Glück mehr von dem gefundenen Hufeisen, das auf die Schwelle genagelt ist, und von dem vierblättrigen Kleeblatt. Er sagt nicht mehr »unberufen«, wenn er auf die Frage nach seiner Gesundheit antwortet, daß es ihm gut gehe.
Diese Dinge sind nicht so harmlos, wie sie aussehen. Unser Glück und Wohlergehen hängt nicht von Kleeblättern und gefundenen Hufeisen ab, sondern von Gott. Und es ist ein Verleugnen des Vertrauens zu Gott und seinem väterlichen Walten, wenn man von solchen Dingen Glück erwartet. Und das »Unberufen«, wobei man dreimal unter den Tisch klopft, ist nichts als ein Stück Heidentum. Es soll heißen: »Ohne das Unglück berufen zu wollen.« Als ob Gott ein neidischer Gott wäre, der den Menschen ihr Glück und ihre Gesundheit nicht gönnte! Dieses »Unberufen« spricht denselben Gedanken aus, den Schiller im »Ring des Polykrates« zum Ausdruck gebracht hat: »Mir grauet vor der Götter Neide.« Dürfen wir von unserem Gott, von unserem Vater eine so niedrige Vorstellung haben? Dürfen wir ihn durch so ein heidnisches »Unberufen« kränken?
Weg mit allem Aberglauben! Weg mit all der abergläubischen Furcht vor Zahlen und Tagen, vor Tierstimmen und Wolkenbildern! »Die völlige Liebe treibt die Furcht aus, denn die Furcht hat Pein.«
Es gibt viele Gotteskinder, die solche abergläubischen Gebräuche mitmachen! Sie denken sich nicht viel dabei. Sie machen sich ihre eigentliche Bedeutung nicht klar. Aber aller Aberglaube ist ein Feind, ist eine Verleugnung des wahren Glaubens.
Darum sage ich: Das erste ist, daß man erkennen muß, daß es sich hier um eine ernste und schwere Versündigung handelt.