Gebetshilfe

Aber nun kommt eine schmerzliche Tatsache: Man kann wissen, daß die Sünde der Zauberei vergeben ist; aber damit ist der Bann noch nicht aufgehoben und beseitigt, der auf dem Leben liegt. Es ist geradeso, wie wenn einer weiß, daß ihm die Sünden seiner Vergangenheit vergeben sind; aber sein alter Mensch reißt ihn immer wieder hin in die alte Sünde. Die alte Gebundenheit zeigt sich immer wieder.
Was soll dann geschehen, wenn dies der Fall ist?
Dann kommt der Rat des Apostels Jakobus (5, 16). Er sagt: »Bekenne einer dem andern seine Sünde und betet füreinander, daß ihr gesund werdet.« Wer nicht allein loskommen und freiwerden kann, der suche Gebetshilfe. Der spreche sich aus gegen einen erfahrenen Bruder oder gegen eine gereifte Schwester und bitte um Gebetsgemeinschaft.
Jesus hat auf das gemeinsame Gebet besondere Verheißungen gesetzt: »Wo zwei oder drei eins werden, was es ist, um das sie bitten, das soll ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel«, sagt er in Matthäus 18, 19. Und dann fährt er fort: »Denn wo zwei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.« Wo zwei sich vereinigen, etwas vom Herrn zu erbitten, was nach einem Wort und seinem Willen ist, da ist Jesus unsichtbar gegenwärtig. Da hört und erhört und hilft er. Das hat er verheißen.
Darum suche Gebetsgemeinschaft. Und suche sie nicht nur einmal, sondern suche sie öfter, suche sie immer wieder. Ich habe die Beobachtung gemacht, daß so ein Gebet für eine Zeitlang half, aber daß dann die Macht des Feindes sich wieder äußerte. Dann mußte das Gebet wiederholt werden. Es ist gerade wie mit einer ernstlichen Krankheit. Da hilft es nicht, nur einmal einen Löffel Medizin zu nehmen. Es muß wieder und immer wieder geschehen.