Wir mussten lernen

Einen Gedanken über das, was wir lernen mussten, möchte ich jedoch zu diesem Thema noch hinzufügen. In dieser Richtung haben wir in unserer Bewegung manche Fehler gemacht. Man hat junge, unerfahrene Prediger ins Ausland gesandt oder sie sind von sich aus gegangen. Manche waren in ihrer Seele und in der Wahrheit nicht gegründet. Das sollte nicht sein. Es ist nicht weise, nicht gut und bringt Schwierigkeiten.

Niemand sollte Reiseprediger sein, weder im In- noch im Auslande, noch ausgesandt werden, der nicht in der Heimat einer oder mehreren Gemeinden diente und nicht sichtbaren Erfolg aufzuweisen hatte. Mitunter gehen junge, unerfahrene Männer aus, die, obwohl sie eine Bibelschule besucht haben mochten, doch unerfahren und ungegründet sind. Die Folge davon ist dann Schaden. Nicht selten werden sie groß und aufgeblasen und sind dann nicht imstande Gemeinden zu gründen, zu bauen und zu erhalten.

Das Gleiche gilt auch für Reiseprediger oder Bibelschullehrer. Nur solche sollten Ämter haben, die das allgemeine Vertrauen besitzen oder die sich das Vertrauen in den Gemeinden erworben haben. Dabei kommt es nicht so sehr auf das Alter an, als auf die praktischen Erfahrungen. Darum mussten die Apostel und die ersten Männer der Morgenzeit so viele Jahre in Jerusalem zusammen bleiben, sonst wären sie nicht fähig gewesen, als Apostel und Reiseprediger richtig zu dienen.

Timotheus hatte einen guten Ruf in seiner Heimatgemeinde, darum nahm ihn Paulus mit sich auf seine Reisen (Apg. 16:1-3). Selbst bei Apostel Paulus vergingen seit seiner Bekehrung etwa 17 Jahre, bis er von den andern Aposteln die Anerkennung bekam (Gal. 2:9). Trotz seiner wunderbaren Erfahrung bei seiner Bekehrung (Apg. 9) und des klaren Auftrages, den Gott für ihn hatte (Apg. 9:15-16), vergingen etwa 14-15 Jahre, bis er vom Heiligen Geiste in den Missionsdienst ausgesandt wurde (Apg. 13:1-3). Und Paulus war gewiss ein fähiger Mann, nicht mehr so jung und schon vorher von großem Einfluss. Doch sollte er erst festen Grund unter den Füßen bekommen. Wie viel mehr tut das anderen not, und man sollte darin langsam sein. Manche negativen Erfahrungen lehren uns das.