In Argentinien

Anfangs des Jahres 1937 kam ich mit meiner Frau nach Argentinien. Schon in Deutschland hatte ich vor unserer Auswanderung nach Brasilien auch die Einreiseerlaubnis nach Argentinien besorgt. Die Versammlungen waren in jener Zeit noch nicht in Leandro N. Alem, sondern einige Kilometer entfernt auf dem Lande, bei Geschwister Radke.

Da gerade Regenzeit war und es für anhaltende Versammlungen nicht günstig war, reiste ich mit Br. Adolf Weidmann nach Crespo, in die Provinz Entre Rios. Dort hielten wir uns bei Geschwister Günter auf. Geschwister Günter waren von Russland aus der Wolgagegend nach Argentinien in die Gegend von Crespo gezogen. Schon in Russland waren sie zum Glauben gekommen und mit unsern Pionierpredigern Doebert und Ebel bekannt geworden.

In Argentinien standen Geschwister Günter viele Jahre allein, doch lebten sie nach der Erkenntnis, die Gott ihnen gegeben hatte. Mit der Zeit bekamen sie Verbindung mit den Geschwistern im Misiones-Gebiet. Von dort luden sie Prediger ein und bald bildete sich in Crespo eine Gemeinde, der Br. Günter diente. Wie mir scheint, waren wir damals in Crespo und Umgebung vier Wochen und hielten Gottesdienste.

Als in Misiones die Regenzeit zu Ende war, fuhren wir wieder zurück nach Leandro N. Alem. Das Werk der Gemeinde Gottes stand dort noch in den ersten Anfängen. Dann wurde ich auch von andern Gemeinden gebeten, bei ihnen zu predigen. Die Arbeit um Leandro N. Alem war vom Segen des Herrn begleitet. Als dann die Abschiedsversammlung in der Stadt Leandro N. Alem kam, waren etwa 300 Personen anwesend. Diesen Gottesdienst hielten wir in dem großen Tabakschuppen des Geschäftsmannes Wieler. Es stand eine große Hitze. Doch der Herr gab solche Inspiration, dass ich jenes Mal ausnahmsweise drei Stunden lang sprach. Das Thema war über das Reich Gottes. Die Besucher jenes Gottesdienstes kamen aus verschiedenen Benennungen.

Später versuchten wir noch 4-5 mal, nach Argentinien zu kommen, doch weil unsere Einreisepapiere nicht in Ordnung waren, ging es nicht. Diese Versuche machten uns viele Unkosten. Später besorgten wir uns durch das argentinische Konsulat in Paranaguá ein Visa. Wir denken dabei auch in Dankbarkeit an die Hilfeleistung der Geschwister in Curitiba.