Wie soll die Gemeinde den Prediger behandeln?

Hier müssen wir gelten lassen, was die Schrift sagt. Oft glauben Leute, dass die Prediger für sich sprechen, doch soll es hier nicht so sein. Die Schrift sagt:

1. Er soll zwiefacher Ehre wertgehalten werden.

Die Ältesten, die wohl vorstehen, die halte man zwiefacher Ehre wert, sonderlich die da arbeiten im Wort und in der Lehre.“ (1.Tim. 5,17). Was das Wort hier sagt, meint es auch! Es ist Gottes Gebot.

2. Er soll versorgt werden durch die Gemeinde.

Denn es spricht die Schrift: ‚Du sollst nicht dem Ochsen das Maul verbinden, der da drischt‘; und: ‚Ein Arbeiter ist seines Lohnes wert‘“ (1.Tim. 5,18). Der Prediger könnte gleich den anderen einer Beschäftigung nachgehen und dahin kommen, wo andere wirtschaftlich stehen. Darum wird diese Ermahnung gegeben, er soll von dem Evangelium leben. Es steht geschrieben: „Also hat auch der Herr befohlen, dass, die das Evangelium verkündigen, sollen sich vom Evangelium nähren“ (1.Kor. 9,14).

3. Sie soll ihn lieben und mit ihm friedsam sein.

Wir bitten aber euch, liebe Brüder, dass ihr erkennet, die an euch arbeiten und euch vorstehen in dem Herrn und euch vermahnen; habt sie desto lieber um ihres Werks willen und seid friedsam mit ihnen“ (1.Thess. 5,12-13).

a. Liebe sucht nicht die Fehler und ist nicht mit dem Geist des Kritisierens angetan, sondern sie sucht stets das Beste auch beim Prediger. Darum missachtet sie ihn nicht, noch kämpft sie gegen ihn, sofern er treu seinen Dienst vor Gott und Menschen tut.

b. Als Kinder des Friedens sollen wir auch im Frieden mit dem Prediger stehen. Aber auch der Prediger soll auf diesen Frieden eingehen und die Geschwister lieben.

Schluss

Mit dieser Abhandlung sollte eine Klarstellung über das Verhältnis von Gemeinde und Prediger gebracht werden. Gott gebe, dass beide, Gemeinde und Prediger, darauf ganz ein- und aufgehen. So wird der Gott des Friedens mit allen sein. Amen.