Pläne, um die Prediger zu Fall zu bringen

„Kommt sofort herbei, wir haben eine wichtige Aufgabe vor uns!“, rief Beelzebul, indem er seinen Thron der Bosheit verließ, gebieterisch einherschritt und seine Teufel aus dem Abgrund der Hölle hervorrief. „Da ist der Prediger Silberton, der meinem Reich auf Erden viel Schaden zufügt. Was können wir tun, um ihn zu Fall zu bringen? Redet, ihr Teufel!“

Dann traten mehrere Teufel mit verschiedenen Plänen und Vorschlägen hervor. Der eine Teufel machte den Vorschlag, dass eine starke Versuchung zum Stehlen ihm in den Weg gelegt werden sollte. Der andere bot sich an, ihm eine Falle, Wollust genannt, ganz in der Nähe des schmalen Weges aufzustellen. Ein anderer wollte zwei Löwen am Weg aufstellen, um ihn in Furcht zu jagen, usw.

„Diese Pläne werden nie bei diesem Mann anschlagen! Wenn wir ihn je fangen wollen, so müssen wir etwas ersinnen, das noch viel verlockender, listiger und versteckter ist“, sagte Beelzebul.

„Ich glaube, dass ich das rechte Mittel habe!“, sagte eine Stimme aus der Menge.

„Tritt hervor und lass uns den Plan hören, den du vorschlägst!“, gebot der Oberste der Teufel.

Da trat ein Teufel mit einem ungeheueren Körperumfang hervor, der aber einen komisch kleinen Kopf hatte. Es schien, dass er beinahe bersten würde. Er trug einen mächtigen Blasebalg in seinen Händen, an welchem ein Gasbehälter befestigt war, der mit Gas gefüllt war, das größtenteils aus falschem Eifer, eignem Ich und Ehrsucht bestand. Der Name des Teufels war Aufgeblasenheit.

„Ich glaube, dass ich ihn verführen kann! Er besitzt eine starke Persönlichkeit, natürliche Begabung und kann gut reden. Und ich denke, dass ich ihn mit dem Gas, das ich zusammengemischt habe, aufblasen kann. Sicher wird die Einflößung von diesem Gas ihn für Immanuels Werk ruinieren, und das ist es ja, was wir wollen. Aber doch wird er meinen, dass er auf dem rechten Weg ist und immer noch viel Gutes für den Herrn verrichtet.“

„Du wirst ihn schon verführen. Gehe hin, Teufel Aufgeblasenheit, und mache dich ans Werk! Aber höre, Teufel, gebrauche Vorsicht! Lass mich dir sagen, was du tun sollst. Gehe hin und veranlasse jeden, den Prediger Silberton zu loben. Siehe zu, dass die Heiligen – o wie ich sie hasse! – ihn loben. Ein wenig Unterstützung von ihnen, ihn aufzublasen, wird uns sehr helfen, ihn zu Fall zu bringen. Gehe hin und berichte mir so schnell wie möglich das Resultat deiner Anstrengungen, die Majestät deines Herrn und Meisters aufrecht zu erhalten!“

„Nun“, sagte Beelzebul, nachdem der Teufel Aufgeblasenheit sich an sein höllisches Unternehmen begeben hatte, „es ist noch ein Prediger unter den Arbeitern Immanuels, den ich überaus gern zu Fall bringen möchte. Es ist der Prediger Fähigkeit. Was sagt ihr, Teufel? Habt ihr irgendwelche Falle, womit ihr ihn fangen könnt?“

Wiederum wurden viele Pläne in Betracht gezogen. Doch nichts schien der ernsten Betrachtung wert zu sein, bis ein Teufel den Vorschlag machte, dass eine Falle, Politik genannt, in der Nähe des schmalen Weges aufgestellt werden sollte. Es wurde beschlossen, dieses zu tun, und der Teufel Verblendung wurde ausgesandt, die Falle aufzustellen und mit Malereien zu verzieren, so dass sie recht anziehend und verlockend aussähe.

„Aber“, sagte Beelzebul, „wir müssen noch mehr tun, als nur die Falle aufstellen. Wir müssen jemanden haben, der die Aufmerksamkeit des Predigers Fähigkeit darauf lenkt; sonst mag er vielleicht an ihr vorübergehen. Teufel Verblendung, ich glaube, dass du dieses tun kannst. Du lenkst Fähigkeits Aufmerksamkeit auf das Gute, dass er in der Politik bewirken könnte. Zeige ihm das Unrecht, beides, das scheinbare wie auch das wirkliche, das unter dem jetzigen politischen System und der bestehenden Staatsverwaltung besteht. Zeige ihm die Armen, die Unterdrückten, die Männer und Frauen, deren Leben durch Krankheiten ruiniert ist, die durch gewisse Arbeiten und den industriellen Wettbewerb verursacht und durch den Teufel Habgier hervorgerufen werden.“

(In einem leiseren Ton): „Teufel Habgier, du verrichtest ein gutes Werk. Wir müssen jedoch die Leute verführen und versuchen, sie für ein anderes System zu gewinnen, das deine Arbeit vernichten würde. Wir wissen ja, dass das andere System es auch nicht tun wird. Wirke auf das Mitgefühl des Predigers Fähigkeit ein. Dann zeige ihm, wie er zu Gunsten seines erwählten Systems vielleicht auch Vorträge usw. halten könnte! Gehe hin, Teufel Verblendung, und tue dein Allerbestes!“

„Wir dürfen aber nicht müßig werden; es entsteht ein mächtiges Erwachen unter den Dienern Immanuels. Sie geben mehr Geld aus, um das Reich Immanuels auszudehnen, und obwohl ich dem Teufel Habgier gebot, sie zu stürzen, so erlitt er doch einen schändlichen Fehlschlag. Ich sandte den Teufel Entmutigung, aber auch er schlug fehl. O, ihr alle habt Fehlschläge erlitten, und sogar auch ich. Aber wir dürfen es nicht merken lassen, dass wir es verspüren. Ihr wisst, dass wir viele fangen. Wir haben Neuling, Wankelmütig, Gefügig, Beweglich und Furchtsam zu Fall gebracht. Fasset Mut, ihr Dämonen! Alle ihr Teufel des Abgrundes, vorwärts! Die Zeit ist kurz und der König Immanuel wird uns bald in den feurigen Pfuhl stürzen. Aber lasst uns so viele, wie nur irgend möglich mit uns hinunterziehen! Stellt ihnen alle Fallen und Schlingen! Beobachtet auch besonders die Kinder! O, lenkt ihre unschuldigen Füße – wie ich das Wort unschuldig hasse! – in die Wege der Sünde! Fasset Mut, ihr Teufel, beeilt euch, und geht an euer teuflisches Werk!“

So redete Beelzebul und ein lautes Geheul „Ja, ja, Herr Beelzebul!“ erschallte durch die ganze düstere, unterirdische Welt.

 

Warnung! Mögen die Heiligen auf der Hut sein und auf dem schmalen Weg bleiben; abseits davon lauert überall Gefahr!

„So seid nun allezeit wach und betet, dass ihr würdig geachtet werdet, zu entfliehen diesem allem, was geschehen soll, und zu stehen vor dem Sohn des Menschen“ (Lk. 21,36).