Eine Gebetserhörung auf der Reise

Bei all den Schwierigkeiten, die ich im Laufe der Jahre erlebte, war es meine Gewohnheit, alles, auch die geringsten Dinge, dem Herrn zu bringen. Und oft empfing ich auf geradezu geheimnisvolle und wunderbare Weise Hilfe von Gott.

Als ich mich einst auf einer Reise befand, musste ich mein Gepäck von der Schiffsanlegestelle zum Bahnhof bringen. Es war bei Tagesanbruch, als ich für kurze Zeit das zum Bahnhof gebrachte Gepäck verließ, um noch einige geschäftliche Angelegenheiten auf dem Schiff zu erledigen. Diese Gelegenheit benutzte ein Dieb, um mir mein ganzes Gepäck im Wert von 20 Dollar zu stehlen.

Als ich zurückkam, waren meine Koffer verschwunden, niemand war zu sehen und der Dieb hatte nicht die geringste Spur zurückgelassen. Nach wenigen Minuten des Umschauens brachte ich die Angelegenheit im Gebet vor meinen Gott. Es wäre doch sein Eigentum und koste doch auch wieder sein Geld, wenn ich die gestohlenen Dinge wieder anschaffen müsse, sagte ich ihm, und bat ihn um seine Hilfe, die Gegenstände wiederzufinden.

Als ich dann wieder zum Schiff ging und nach ungefähr zwanzig Minuten zum Bahnhof zurückkehrte, flehte ich wieder zu Gott, mir beim Suchen zu helfen. Deutlich fühlte ich in mir das Vorrecht, den Herrn bestürmen zu dürfen, bis er mich in den Stand versetzte, mein verlorenes Eigentum wiederzubekommen. Ich wusste dann auch, dass der Herr auf irgendeine Weise eingreifen werde.

Während ich so mit gesenktem Haupt betend daherging, sagte ich zum Schluss: „Herr, du bist imstande, mir zu helfen, meine Sachen zu finden. Dir will ich vertrauen.“ Unmittelbar danach gewahrte ich einen Mann, der eilends auf mich zurannte. Bei mir angekommen, sagte er: „Vermissen Sie irgend etwas?“ „Ja“,  entgegnete ich. Nachdem er mich über die Form und den Inhalt meines Gepäcks ausgefragt hatte, bat er mich, ihm zu folgen. Wir verließen den Bahnhof und überschritten die Bahngleise. Nachdem wir an zwei oder drei Gebäuden vorbeigegangen waren, blieb er vor einem Haus stehen, das neu gebaut worden war, zeigte nach unten und sagte: „Dort werden Sie Ihre Sachen finden.“

Der Mann erklärte mir dann Folgendes: Er versehe den Dienst eines Nachtwächters in der gegenüberliegenden Fabrik und hätte bemerkt, wie ich den Bahnhof verlassen hätte. Kaum wäre ich fort gewesen, als jemand, der mit einem Gepäckstück beladen war, eilends den Bahnhof verlassen hätte und zunächst in Richtung der Fabrik gelaufen sei. Dann hätte er an diesem neu gebauten Haus haltgemacht und sei nach Ablegen seiner Last in der entgegengesetzten Richtung davongelaufen. Er sei dann, so sagte der Wächter, zu dem Haus gegangen, hätte das Gepäck herausgeholt und geprüft, um dann nach mir auszuschauen. Und nun hätte er mich endlich gefunden.

So erhörte der Herr mein Gebet und verhalf mir wieder zu meinen Sachen. Mancher mag nun nicht geneigt sein, wegen der Wiederauffindung eines Paketes nur Gott allein die Ehre zu geben, aber mir geschah ganz gemäß meiner Bitte. Und die Umstände, unter denen mir der Herr wieder zu meinem Eigentum verhalf, waren vielen anderen ähnlich, die sich als Antwort auf meine Gebete ergaben. Ich zögere deshalb nicht, Gott den Preis und Ruhm für die Erhörung und Beantwortung meines Gebets zu geben.