Wo ist dann die Hölle?

Viele Menschen glauben nicht, dass es einen Ort gibt, den man „Hölle“ nennt. Andere wiederum wünschen, dass es diesen Ort nicht geben möge. Doch der Glaube der einen und der Wunsch der anderen können das Wort Gottes nicht ändern.

Vor Jahren kannte ich einen Mann, der bis dahin ein guter Christ gewesen war. Im Alter von 60 Jahren begann er jedoch, Bücher von ungläubigen Schriftstellern zu lesen und verlor dadurch gar bald seinen guten geistlichen Stand. Angeregt durch jene skeptischen Lehren, begann er das Vorhandensein der Hölle zu bezweifeln und auch sein Glaube an das Dasein Gottes und des Himmels schwand dahin.

Dieser Mann schrieb dann eine kleine Schrift mit dem Titel: „Wo ist die Hölle?“ Am Ende standen als Abschluss die Worte: „Wo ist dann die Hölle?“ Ich aber sage: „Nirgend! Nirgends!“ Schon bald nach der Verbreitung einer Anzahl dieser Schriften wurde der Mann ernstlich krank und fühlte sein Ende herankommen.

Seine Freunde waren um seine Befreiung von dem Betrug, der ihm sein Kindschaftsverhältnis zu Gott gekostet hatte, sehr besorgt, aber er beharrte stur auf seinem Standpunkt. Jedoch stiegen seinetwegen viele Gebete zum Himmel auf. Als er sich dann den Pforten des Todes näherte, öffnete der Herr sein Verständnis. Eine Zeitlang war er dann noch im Kampf zwischen Wahrheit und Irrtum.

Eines Tages, als ich das Zimmer des Schwerkranken betrat, vernahm ich seine Worte: „Gott ist Wirklichkeit, der Himmel ist Wirklichkeit, der Teufel ist Wirklichkeit und die Hölle ist Wirklichkeit.“ Diese Worte brachte der Mann mit allem Nachdruck hervor, zu dem sein kranker Körper überhaupt imstande war. Als er erfuhr, dass ich im Zimmer sei, rief er mich an sein Bett und bat mich, einige Prediger zu rufen. Nachdem wir um ihn versammelt waren, legte er ein Bekenntnis seines Zustandes ab, sah seine Irrtümer ein und bat uns, vereint um seine Befreiung von der bindenden Macht jenes Betruges zu flehen. Wir erfüllten seinen Wunsch und Gott erhörte unser Gebet. Der Mann wurde frei von all den verkehrten Dingen und durfte sich von neuem seiner Gotteskindschaft erfreuen.

Als es dann nach kurzer Zeit ans Sterben ging, war er bereit, seinem Gott zu begegnen. Aber er war wie ein Brand, der aus dem Feuer gerissen war.