Als Mitglied des Pittsburger Blasorchesters

In meinen jungen Jahren war ich Mitglied des Pittsburger Blas­orchesters. Dieser Ort lag 3,5 Meilen von unserem Hof entfernt. Einige junge Leute der Umgebung hatten diesen Bläserchor ins Leben gerufen und luden mich eines Tages ein, ihr Mitglied zu werden. Obwohl ich kein allzu großes musikalisches Talent besaß, spielte ich zunächst das Tenorhorn und dann das kleine B-Horn. Unsere Übungsstunden hielten wir manchmal im Dorf ab. Manchmal kamen wir auch im Schulhaus zusammen oder trafen uns in einem Haus, dessen Besitzer uns eingeladen hatte. Zunächst spielten wir alte, gebrauchte Instrumente. Später jedoch erwarben wir lauter neue und kleideten uns mit gleichen Mützen. Während des politischen Feldzuges von G. Blaine und Grover Cleveland hatten wir 33 Aufträge, in politischen Versammlungen, für Sonntagschulfeiern, Hochzeiten, Erntedankfeste und ähnliche Anlässe zu spielen. Wir hatten eine Abmachung getroffen, dass sich keiner von uns ungebildeter oder frecher Ausdrücke bedienen durfte. Es war aufs strengste verboten, sich zu betrinken oder sich zu weigern, wenn man zum Spielen aufgefordert wurde.

Einmal wurden wir nach B. eingeladen, um an einer Sonntagschulfeier mitzuwirken. Für diesen Zweck stand ein besonderer Wagen bereit, der mit bequemen Sitzplätzen ausgestattet war. Sechs Pferde zogen das mit 47 Personen, einschließlich dem Orchester, beladene Fahrzeug. Während der Rückfahrt sangen wir unter der Leitung des in der Wagenmitte stehenden Gesangmeisters das Lied: „Wenn wir alle zum Himmel gelangen.“ Doch als wir über eine Brücke fuhren, gab es einen Krach. Die Pferde waren zu nahe an den Rand geraten; deshalb drückte der Wagen mit seinem ganzen Gewicht gegen das Holzgeländer der Brücke. Dieses gab nach und Mann, Ross und Wagen stürzten drei Meter in die Tiefe, wo der Wagen fast alle in einem ausgetrockneten Flussbett unter sich begrub. Kaum war der Wagen mit seinem Inhalt unten angelangt, da eilten auch schon eine Anzahl erschrockener Menschen herbei, die den Sturz mitangesehen hatten, und hoben den Wagen von uns ab. Wie durch ein Wunder war niemand ernstlich verletzt. Nur die Instrumente hatten einige Beulen davongetragen. Nachdem die Aufregung vorüber war, bemerkten wir, dass der Gesangmeister verschwunden war. Unbemerkt hatte er sich sogleich nach dem Unfall aus dem Staub gemacht.