Als ein Senfkorn

Mein Glaube ist dem Senfkorn gleich,

So klein und so gering,

Und doch in Jesu Gnadenreich,

Da wirkt er große Ding’.

Denn er verbindet wunderbar

Ein armes, schwaches Kind

Mit einem Helden, dem fürwahr

Die Himmel dienstbar sind.

 

Ich hab nur eine kleine Hand,

Doch damit fass ich kühn

Den Saum von Jesu Heilsgewand,

Ich halt, ich habe ihn.

Ja, seine Hand, sie hält mich nun

Und nimmer mich verlässt.

Wie sollt ich denn nicht sicher ruhn,

Ihm trauend felsenfest?

 

Klein ist des Menschen Aug und doch

Umfasst’s die ganze Welt,

Kann schaun die Sonne, leuchtend hoch

Am weiten Himmelszelt.

Mein Glaubensauge blickt empor

Und sieht im ew’gen Glanz

Den, der zerbrach des Todes Tor;

Es fasset Jesum ganz.

 

Ich habe nur ein klein Gefäß:

Ein Meer mein Jesus hat;

Ich komme, denn ich glaube es,

Und schöpfe früh und spät.

Es sprudelt seine Segensquell

So reichlich fort und fort;

Mein Krüglein ich darunter stell,

So bleibt’s gefüllet dort.

 

Ein Steinlein in dem Bache lag,

Unscheinbar, ohne Wert;

In Davids Hand an jenem Tag

Ward’s schärfer, als ein Schwert.

Und auch ein schwaches Stücklein Ton

Kann helfen in dem Krieg,

Wenn es der große Davidssohn

Mitnimmt in seinen Sieg.

 

Ob groß, ob klein mein Glaube ist,

So will ich fragen nicht.

Groß ist mein Heiland Jesus Christ,

Mein Leben und mein Licht.

Und groß ist seine Macht und Treu,

Sie deckt mich völlig zu.

Mein König, nimm mich hin aufs neu,

Und sei mein alles du!