Vorwort

Als ich mich entschloss, meine Lebenserfahrungen niederzuschreiben, geschah dieses aufgrund vielseitiger Anregungen von Freunden und Bekannten im In- und Ausland. Dabei war es mir bewusst, zugleich von den Verhältnissen in Russland berichten zu müssen.

Etwa 30 Jahre hindurch, während meiner evangelistischen Tätigkeit, ist es nach den Führungen des Herrn meine Aufgabe gewesen, durch das große russische Reich zu reisen, das bekanntlich den ganzen Nordosten der alten Welt einnimmt. Die Urteile über und von Russland lauten so verschieden, weil meist nur eine Seite dieses Landes der Kontraste betrachtet wird. Augenblicklich sehen wir diejenigen, die dort am Ruder stehen, in ihren Plänen noch hin und her schwanken. Sie gleichen Leuten, die das eine Ufer verlassen und das andere noch nicht erreicht haben.

Es wäre wohl auch jetzt noch nicht zu diesen Aufzeichnungen gekommen, wenn ich nicht während vieler Besuchsreisen, wobei ich Erfahrungen aus Russland erzählte, viel und oft dazu ermutigt worden wäre. Dadurch bestätigte sich mein eigenes Empfinden über diese Angelegenheit mehr und mehr. Ich glaube, die Zustimmung Gottes in dieser Sache erkennen zu können. Ist es doch mein Bestreben, nur zu seiner Ehre zu schreiben. Mit diesen schlichten Zeilen möchte ich, wenn möglich, teuren Seelen innere Erquickung und Ermutigung bringen. Mögen manche dadurch auch den Weg zum Herrn finden.

Schon von meiner Kindheit an lag in mir ein innerer glühender Trieb zu Gott. Aber ganz besonders nach meiner Bekehrung empfang ich es sehr stark, mich dem Herrn und seiner Sache ganz zur Verfügung zu stellen. Wunderbar hat er bis zur jetzigen Stunde meine Wege geführt und geleitet. Und ich freue mich, heute nach einer längeren Reihe von Jahren in seinem Dienste, einem schon lange empfundenen Drang Folge leisten zu können und einiges aus den mancherlei Erfahrungen zu berichten. Diese Erlebnisse mit Gott dienten mir zur Befestigung, wenn ich in Stunden der Prüfung an sie erinnert wurde. Bemerkt sei noch, dass ich während all dieser Jahre keinerlei Notizen machte. Der Herr aber half, die einzelnen Züge und Begebenheiten im Gedächtnis zu behalten. Möge er nun auch das Weitere tun.

Leipzig, kurz vor dem 2. Weltkrieg.

(Eine Herausgabe des Buches wurde seinerzeit von der Regierung nicht erlaubt).