Mangel an Erfahrung in geistlichen Dingen

Ich glaube, dass eine der Hauptursachen von Anklagen ein Mangel an Erfahrung in geistlichen Dingen ist. Ich habe dies selbst erfahren und auch an anderen, mit denen ich über diesen Gegenstand gesprochen habe, wahrgenommen. Mit anderen Worten: Anklagen sind möglich, weil wir die Gesetze nicht verstehen, die das Verhältnis der Seele zu Gott bestimmen.

Früher befanden wir uns alle in der Sünde, gingen den Weg unsrer verdorbenen Natur, dachten wenig an Gott und wussten noch weniger von ihm. Im Laufe der Zeit erhielten wir genügend Licht, um unseren verlorenen Zustand und die Notwendigkeit, Buße zu tun, zu erkennen. Wir verließen die Sünde, bekehrten uns zu Gott und er vergab uns gnädiglich. Doch wir waren wie neugeborene Kinder und hatten nicht mehr Erkenntnis über geistliche Dinge und über die Gesetze der geistlichen Entwicklung als kleine Kinder in Bezug auf das natürliche Leben.

Die Erlösung sollte in unserem Herzen eine große Abneigung gegen jede Sünde und jedes Unrecht bewirken, so dass wir auf unser Verhalten aufpassen. Obgleich wir mit den sündhaften Gewohnheiten sofort brachen, hörten wir nicht gleich auf mit Gewohnheiten, die dem geistlichen Leben schaden, wie z.B. zu viel Lachen, sich nutzlose und umherschweifende Gedanken erlauben, schnelles, unüberlegtes Reden, Gebrauch von Beiworten usw. Der Satan machte uns dann glaubhaft, dass mit uns etwas nicht in Ordnung sei, denn sonst würden wir von diesen Dingen frei sein.

Ich erinnere mich noch gut an die Zeit, als ich ein Neubekehrter war und eine Predigt hörte, die einige meiner Mängel aufdeckte, dass mich Verwirrung und Anklagen überfielen, die mich beinahe überwältigten. Als der Prediger sagte, dass die Erfahrung mancher Leute nicht zufriedenstellend sei und dass es für solche besser wäre, wenn sie ihre Erfahrung wegwerfen und eine neue erlangen würden, sagte ich alles dem Herrn, gab meine Erfahrung auf und suchte eine bessere. Aber die, welche ich empfing, war gerade so wie die, welche ich aufgab. Als Erfahrungen dieser Art sich wiederholten, sah ich ein, dass eine andere Methode befolgt werden müsste, um einen beständigen Sieg zu haben.

Als Neubekehrte waren wir bezüglich Versuchun­gen sehr unwissend. Wir wurden auf mancherlei Weisen versucht, wie wir es vorher gar nicht ahnten. Wir erwarteten nicht viele Versuchungen oder nur solche, die uns gut bekannt sein würden und denen wir leicht widerstehen könnten. Doch siehe, tausend verschiedene Arten von Versuchungen schienen gerade um unsretwillen erfunden worden zu sein. Sie kamen mit solch einer erstaunlichen Macht über uns, dass sie unsere Widerstandskraft beinahe lähmten. Das war das Mittel Satans, uns abzuschrecken, damit wir nicht kämpfen könnten.

Außerdem waren wir unwissend über die Gesetze des geistlichen Wachstums. Anstatt dass wir unser Herz und Gemüt auf den Herrn richteten, blickten wir auf uns. Wir überwachten unser Wachstum sehr sorgfältig und waren wie ein Kind, das, nachdem es Bohnen pflanzte, kam und sie herausgrub, um zu sehen, wie viel sie gewachsen waren. Wir arbeiteten immer an uns, indem wir oft die zarten Pflanzen des Herrn herausgruben und selbst versuchten, sie wieder zu pflanzen, damit sie besser wachsen sollten.

Diese Dinge werden wir in den folgenden Abschnitten genauer betrachten.