Wo willst du die Ewigkeit zubringen?

An einem anderen Ort gab es eine kleine Versammlung der Gemeinde Gottes. Auch etliche Geschwister aus Kamenka waren dort hingezogen. Der leitende Bruder dieser Gemeinde war bereits im fortgeschrittenen Alter, als er krank wurde. Als er zur Untersuchung ging, stellte man bei ihm Krebs fest. Im Krankenhaus konnte man ihm keine besondere Hilfe leisten, die Medizin war damals noch nicht fähig, diese Krankheit zu behandeln.

Eines Tages erreichte mich die Nachricht, ich sollte zu dem Bruder kommen, er hätte mir noch etwas zu sagen. Sobald wie möglich machte ich mich auf den Weg zu ihm und fand ihn schwach und kaum am Leben vor. Dann erzählte mir der Bruder von einer großen Torheit, die er begangen hatte.

Da seine Krankheit nicht zu heilen war, verschrieben ihm die Ärzte schmerzlindernde Medikamente. Doch sie hatten nur eine vorübergehende Wirkung. Nachbarn und Verwandtschaft gaben allerlei Vorschläge für Hausmittel, die angewandt wurden. Als er wieder einmal mit starken Schmerzen zu kämpfen hatte, riet ihm jemand einmal den Versuch zu machen und zu einer bestimmten Frau zu gehen. Diese hätte die Fähigkeiten, Krankheiten durch Besprechen (Zauberei) zu heilen. Sie hätte schon manchem geholfen. In seinen qualvollen Schmerzen hat der Bruder keine weiteren Überlegungen angestellt und war zu allem bereit, was Linderung versprach. Bald wurde er zu dieser Frau gebracht. Diese hat ihre Kunst an ihm angewandt, doch die Wirkung blieb aus. Als er wieder zu Hause war, litt er gleiche Schmerzen wie vorher.

Doch in der Nacht, als der Bruder etwas eingeschlafen war, hatte er einen Traum. „Ein weißer Mann kam zu mir“, so berichtete er, „und stellte mir Fragen: ‚Wo bist du gewesen? Bei wem hast du Hilfe gesucht? Wo willst du die Ewigkeit zubringen?‘ Dann verschwand die Gestalt bald wieder. Ich aber wurde wieder wach und war mir sofort bewusst, dass dies eine Warnung Gottes für mich war. Ich wusste doch, dass es Zauberei war, und dass sich an den Teufel um Hilfe zu wenden vor Gott ein Gräuel ist. Ich tat sofort Buße vor Gott.“

Der Bruder bekräftigte, dass er sofort Buße getan und Gott ihm vergeben hatte. Er bat uns dennoch um weitere Gebetsunterstützung. So beteten wir noch gemeinsam und übergaben alles der Gnade Gottes. Bald nach meinem Besuch starb der Bruder.